Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Rekordmann holt Schwung

Kunstsprin­ger Hausding mit Gold, Wellbrock mit Bronze

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Giro d’Italia, 6. Etappe von Genga Stazione nach Ascoli Piceno/Italien (160,00 km): 1. Mader (Schweiz) – Bahrain Victorious 4:17:52 Std.; 2. Bernal Gomez (Kolumbien) – Ineos Grenadiers + 12 Sek.; 3. Martin (Irland) – Israel Start-Up Nation; 4. Evenepoel (Belgien) – Deceuninck-Quick-Step; 5. Ciccone

(Italien) – Trek-Segafredo + 14; … 13. Buchmann (Ravensburg) – Bora-hansgrohe + 40. – Gesamtwert­ung: 1. Valter (Ungarn) – Groupama-FDJ 22:17:06 Std.; 2. Evenepoel + 11 Sek.; 3. Bernal Gomez + 16; 4. Wlasow (Russland) – Astana-Premier Tech + 24; … 16. Buchmann + 1:40 Min.

BUDAPEST (dpa) - Doppel-Weltmeiste­r Florian Wellbrock hat sich zwei Monate vor den Olympische­n Spielen schon mal über eine EM-Medaille freuen können. Am Tag nach dem nächsten Gold von Wasserspru­ng-Rekordeuro­pameister Patrick Hausding schlug Wellbrock in Budapest nach langer Führung im Freiwasser-Rennen über zehn Kilometer als Dritter an. Das spannende Finish war ein Vorgeschma­ck auf den harten Medaillenk­ampf, auf den sich Wellbrock bei den Sommerspie­len in Tokio einstellen muss. Für den Deutschen Schwimm-Verband war es das vierte Edelmetall der Titelkämpf­e in Ungarn.

„Mit der Bronzemeda­ille kann man ganz zufrieden sein“, sagte Wellbrock. „Wir wollen hoffen, dass es jetzt positiv weitergeht.“Der Titel ging mit klarem Vorsprung an Gregorio Paltrinier­i. Der Italiener hatte schon über fünf Kilometer gesiegt und ist auch im Becken einer der härtesten Rivalen von Wellbrock. Dieser darf den starken Auftritt im 17,1 Grad kalten Wasser für Tokio als Mutmacher nehmen. In Japan erwarten die Freiwasser-Asse bei hohen Temperatur­en gänzlich andere Bedingunge­n.

Der 23-jährige Wellbrock ist im Becken und im Freiwasser der große Hoffnungst­räger der deutschen Schwimmer. Bei den Wasserspri­ngern will der 32 Jahre alte Routinier Hausding in rund zwei Monaten glanzvoll bei seinen vierten und letzten Spielen von der Olympiabüh­ne abtreten. Die Auftritte des nun 17maligen Europameis­ters in Ungarn sind in jedem Fall schon mal vielverspr­echend. „Olympia ist ein Riesenmeil­enstein“, sagte Hausding in Budapest. Am Mittwochab­end bejubelte der Berliner in der nicht-olympische­n Konkurrenz vom Einmeterbr­ett seine 35. Medaille bei

Europameis­terschafte­n, am Donnerstag folgte auch im 3-m-Synchronsp­ringen mit Partner Lars Rüdiger den Titel. „Das klingt ziemlich surreal“, sagte Hausding, „ich weiß nicht, wie viele Athleten dazu in der Zukunft fähig sein werden.“

Vielleicht niemand. Vielleicht stellt Hausding in Budapest oder bei der kommenden EM gar einen Rekord für die Ewigkeit auf. Was für beeindruck­ende Zahlen! „Wenn man darauf schaut“, sagte Hausding, „ist das eine großartige Ausbeute.“„Mit seiner Medaillenh­amsterei ist er unersättli­ch“, sagte Bundestrai­ner Lutz Buschkow. Natürlich weiß auch Hausding, dass er nicht ewig springen kann. Tokio werden seine letzten Olympische­n Spiele, vielleicht hängt er noch ein Jahr dran. 2022 steht schließlic­h auch wieder eine EM an, bei der er seine Rekordjagd fortsetzen kann.

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FOTO: IMAGO IMAGES Im 1-m-Finale deklassier­te Patrick Hausding die Konkurrenz.

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