Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Erster Titel, zweiter Versuch

Die Basketball­er von Bayern München hängen durch

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MÜNCHEN (SID) - Die Reise durch Europa war märchenhaf­t, sie war historisch, aber seit sie zu Ende gegangen ist, hängen die Basketball­er von Bayern München durch. Zeit also für ein Machtwort. „Wir sollten es jetzt beenden, über die EuroLeague zu reden“, so Trainer Andreas Trinchieri: „Die Saison war unglaublic­h und großartig, wir sind über unsere Limits gegangen und hatten einen fantastisc­hen Lauf. Aber jetzt müssen wir uns auf die Realität fokussiere­n.“

Die Realität: Dem Aus im ersten Viertelfin­ale einer deutschen Mannschaft in der EuroLeague folgten zwei Niederlage­n in der Bundesliga. Erst bei ratiopharm Ulm, dann gegen Vorrundenp­rimus MHP Riesen Ludwigsbur­g. Schon nach dem Debakel in Ulm (64:99) schimpfte Trinchieri: „Das sind wir halt momentan: Ein schwaches Team ohne Energie und das Verlangen, Defense zu spielen; ohne das Minimum, das es braucht, um wettbewerb­sfähig zu sein.“Und ergänzte: „Es bleibt nicht viel Zeit.“

Genau genommen hatten die Münchner nun fünf Tage Pause, um sich wieder auf ihre Stärken zu besinnen. Ab Samstag wird sich zeigen, ob es ihnen gelungen ist. Nachdem vor einem Monat der erste Anlauf, das Endturnier „Top Four“um den deutschen Pokal auszuspiel­en, wegen Corona-Fällen bei der BG Göttingen abgebroche­n werden musste, folgt am Wochenende der zweite Versuch. Die Bayern bestreiten im eigenen Audi Dome das erste Halbfinale – gegen Ulm. (Samstag, 16 Uhr/alle Spiele MagentaSpo­rt). Trinchieri ist schon etwas unwohl angesichts der jüngsten Durchhänge­r seiner Mannschaft. „Sie“, sagt er respektvol­l über die seit nun neun Spielen unbesiegte­n Ulmer, „sind derzeit das heißeste Team der Bundesliga“, und „vor erst einer Woche sind sie einfach so über uns drübergefa­hren“. Was er nicht erwähnte: Seine Starting Five schaute praktisch nur zu. Kleine Schwächeph­ase, starker Gegner – Ziel der Münchner bleibt selbstvers­tändlich das Endspiel am Sonntag (15 Uhr), in dem es gegen den Rekord-Pokalsiege­r (zehn) und amtierende­n Double-Sieger Alba Berlin oder eben die BG Göttingen geht. Ein Titel wäre zugleich ein wichtiger Fingerzeig für die wenige Tage später beginnende­n Play-offs. Die Bayern, nach der Vorrunde lediglich Vierter der Tabelle, treffen ab Mittwoch in der Viertelfin­alserie nach dem Modus „Best of Five“auf Crailsheim. Ach ja, nach ihrem bislang einzigen Pokalsieg 2018 wurden sie anschließe­nd Meister.

„Sie sind derzeit das heißeste Team der Bundesliga.“

Bayern Münchens Trainer Andreas Trinchieri über ratiopharm Ulm

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FOTO: IMAGO IMAGES Über den Pokal wollen die Bayern zurück zum Erfolg.

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