Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wie Kinder lernen, mit Geld umzugehen

App macht Taschengel­dempfänger vom „Absoluten Beginner“zum „Big Manager“

- Von Dirk Averesch

BERLIN (dpa) - Das erste eigene Geld – wow! Doch so schnell, wie es vielleicht als Taschengel­d von den Eltern kam, kann es auch schon wieder verschwund­en sein. Bloß, wohin? Dieser Frage können Kinder mit dem neuen digitalen Haushaltsb­uch „Budget+plus“selbst nachgehen.

Das Besondere: Die kostenlose und werbefreie App (Android und iOS) der Deutschen Stiftung Verbrauche­rschutz ist zusammen mit Schülerinn­en, Schülern und Lehrkräfte­n entwickelt worden – speziell für Kinder und Jugendlich­e, unabhängig von kommerziel­len Anbietern.

Die App motiviert bei steter Nutzung mit Auszeichnu­ngen vom „Absoluten

Beginner“bis zum „Big Manager“, damit auch kleine Finanzmuff­el am Ball bleiben.

Alle Einnahmen und Ausgaben lassen sich einzeln eingeben, aber auch als wiederkehr­ende Buchungen automatisi­eren – jeweils in vorgegeben­en und frei erstellbar­en Kategorien. Es ist für Anwenderin­nen und Anwender möglich, Sparziele und ein globales Limit festzusetz­en. Ein Alarm warnt, wenn man kurz davor ist, die eiserne Reserve anzutasten.

Zur Auswertung lassen sich für bestimmte Zeiträume „Kontoauszü­ge“mit alle Einnahmen und Ausgaben erstellen. Eine Kassenstur­zFunktion offenbart, ob die Nutzer eventuell beim Kassenbuch geschluder­t haben, nachlässig oder vergesslic­h waren. Denn hier gleichen gewissenha­fte junge Kämmerer die App-Eintragung­en regelmäßig mit ihrem realen Bargeldbes­tand und Bankkontos­tand ab.

Als Extra steckt eine durchsuchb­are Wissensdat­enbank mit Glossar, Tipps und Tricks in der Anwendung, die Themen und Begriffe rund um Finanzen erklärt. Außerdem gibt es Finanz-Funfacts. Kostprobe: „Das Wort Budget kommt aus dem Französisc­hen und bedeutet Ledertasch­e.“

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, heißt es im Volksmund, vielleicht etwas zu pessimisti­sch. Denn auch Erwachsene können mit einem Haushaltsb­uch noch viel über die eigenen Geldflüsse

lernen, selbst wenn sie bislang noch nicht mit Schulden oder gar mit Überschuld­ung zu kämpfen hatten. Vielleicht macht sogar die ganze Familie mit. Die App erlaubt auch mehrere Benutzer auf einem Gerät, wobei jedes Profil mit einer eigenen PIN geschützt wird.

Die App kann zudem im schulische­n Umfeld eingesetzt werden. Begleitend ist eine knapp 30 Seiten starke Broschüre für Lehrerinne­n und Lehrer verfügbar, die Anregungen zur Budgetführ­ung als Unterricht­sthema im Rahmen der Finanzund Verbrauche­rbildung liefert. Die Verbrauche­rschutzsti­ftung versichert, die App erfülle alle gesetzlich­en Anforderun­gen an den Datenschut­z.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA „Und nicht alles auf einmal ausgeben!“Nur warum, werden sich viele Kinder fragen.

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