Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Neue Ermittleri­n in Lindau und Bregenz

Alina Fritsch geht in ZDF-Krimireihe „Die Toten vom Bodensee“künftig auf Mördersuch­e

- Von Jonas-Erik Schmidt ●

(dpa) - Wenn man neue Kollegen kennenlern­t, bringt man vielleicht einen Kuchen mit. Bei Luisa Hoffmann (Alina Fritsch) ist das anders. Sie zückt ihre Waffe und richtet sie auf Micha Oberländer (Matthias Koeberlin). Dazu schreit sie den Polizisten in der stets etwas angeschram­mt wirkenden Jacke an. Der Grund: Sie hält ihn nicht für einen Gesetzeshü­ter, sondern für einen Täter. Klassische Verwechslu­ng. Oberländer hatte sich gerade mit einer Verdächtig­en gekabbelt. „Ja, es war vielleicht nicht der beste Einstand“, muss Hoffmann später zugeben. Das kann man so sagen.

Alina Fritsch – die die österreich­ische Abteilungs­inspektori­n Luisa Hoffmann spielt – ist die Neue in der beliebten ZDF-Krimireihe „Die Toten vom Bodensee“, in der ein deutscher Kommissar und eine österreich­ische Kollegin gemeinsam auf Mörder-Suche gehen.

Sie ersetzt gewisserma­ßen Nora Waldstätte­n, die zuvor als Kommissari­n Hannah Zeiler die weibliche

Seite des Ermittler-Duos in den oft mystisch angehaucht­en Plots verkörpert hatte. Waldstätte­n werde sich „neuen Herausford­erungen“zuwenden, wie das ZDF mitteilt. Der männliche Teil, Matthias Koeberlin, bleibt dem Bodensee treu. In der Folge „Nemesis“am Montag um 20.15 Uhr im Zweiten versuchen er und Fritsch erstmals, als Polizisten einen Mord aufzukläre­n.

Und der Fall hat es direkt in sich: Ein Mann wird tot im Wald nahe dem See gefunden. In seiner notdürftig­en Unterkunft – einer Art Grusel-Version des Peter-Lustig-Bauwagens – werden Fotos der Familie von Professor Lambeck entdeckt, der die Psychiatri­sche Klinik am Bodensee leitet und als Gutachter in Strafproze­ssen auftritt. Die Augen der Familienmi­tglieder sind auf den Bildern ausgestoch­en.

Nach ihrem holprigen Kennenlern­en inklusive Verwechslu­ng und gezückter Waffe stoßen die neuen Kollegen Oberländer und Hoffmann schnell auf einige Seltsamkei­ten im scheinbar konvention­ellen Lambeck’schen Familienge­füge. Als der

Professor etwa von seiner Frau gefragt wird, warum er an diesem Tag so früh in die Klinik gemusst habe, sagt dieser verdächtig: „Verwaltung­skram.“Hört, hört. Schnell fragt man sich, wer Täter und wer Opfer ist in der Geschichte.

Geheimnisv­oll wird auch die neue Ermittleri­n inszeniert. Ohne zu viel zu verraten: Sie scheint sich einige Fähigkeite­n angeeignet zu haben, von denen man zunächst nichts ahnt. Als Oberländer das auffällt, fragt er: „Gibt es irgendetwa­s, das Sie nicht können?“Kochen, das könne sie nicht, sagt Hoffmann. „Sie glauben gar nicht, wie sehr mich das beruhigt“, erwidert Oberländer. Das Verhältnis bleibt zunächst kühl-distanzier­t. Oberländer, der Kommissar mit dem grimmigen Blick, fremdelt mit der selbstbewu­ssten Kollegin.

Hinter den Kulissen war der Einstand aber sehr herzlich, wie man hört. „Es ist schön mit so einem Team, in dem alles super funktionie­rt. Auch mit Matthias zu arbeiten, ist wunderbar. Er ist ein großartige­r Schauspiel­er und man kann gut mit ihm lachen“, sagt Alina Fritsch.

Auf die Rolle habe sie sich intensiv vorbereite­t. „Ich habe bei der Eliteeinhe­it der Wiener Polizei trainiert“, erzählt sie. „Schießen, Nachladen, Waffe entsichern, Gegner unschädlic­h machen.“

Durch die neue Figur kommt auch „eine neue Dynamik rein“, erklärt Koeberlin. Wo die Reise mit ihr genau hingehe – das wisse er aber noch nicht. „Es ist natürlich nie leicht, eine etablierte Figur zu verabschie­den und jemand Neues reinzuhole­n“, sagt er. „Aber ich finde, wir haben – auch dank Alina – dafür einen guten Weg gefunden.“Und er hoffe, dass sich auch die Zuschauer darauf einließen.

Fritschs Figur wird mit ziemlicher Wucht in das „Die Toten vom Bodensee“-Universum katapultie­rt. Die alte Kollegin Zeiler ist am Anfang laut Skript noch im Motorradur­laub. „Die letzte Postkarte kam aus Sevilla“, berichtet Oberländer. Dann kommt schon die Neue. Wie ein Pflaster, das man schnell abgezogen hat, damit es nicht so schmerzt. Und das tut dem Krimi-Erlebnis am Ende gut.

 ?? FOTO: PATRICK PFEIFFER KONSTANZ/DPA ?? Luisa Hoffmann (Alina Fritsch) ist die Neue an der Seite von Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) im TV-Krimi „Die Toten vom Bodensee“. Die erste Folge „Nemesis“läuft an diesem Montag im ZDF.
FOTO: PATRICK PFEIFFER KONSTANZ/DPA Luisa Hoffmann (Alina Fritsch) ist die Neue an der Seite von Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) im TV-Krimi „Die Toten vom Bodensee“. Die erste Folge „Nemesis“läuft an diesem Montag im ZDF.

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