Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„ Fragen oder mitreden darf man nicht“
Nun ist es also soweit: Am Montag startete die Unterbringung der vor dem russischen Angriffskrieg geflüchteten Menschen in dem ehemaligen Hotel Goldene Uhr. Es darf davon ausgegangen werden dass das Herauskommen aus Turnhallen und Sammelunterkünften den Menschen hilft, mit ihrem Schicksal und ihren Verlusten besser zurechtzukommen. Es ist zu hoffen, dass auch weitere Hilfen für die Geflüchteten bereitgestellt werden.
Allerdings geht in diesem Fall meine Kritik an die Stadt Ravensburg. Nach dem Kauf der Goldenen Uhr durch die Stadt wurde eine Bürgerinformation angekündigt. Diese sollte wohl noch Ende des vergangenen Jahres stattfinden. Auf Nachfrage im Dezember im Rathaus wurde mir mitgeteilt, dass noch kein Termin feststehen würde.
Ich wurde vertröstet auf Januar/Februar 2023. Damit war für mich das Kind in den Brunnen gefallen. Zumindest wäre zu erwarten gewesen, dass die Anwohner informiert werden und an einem Infoabend Fragen stellen könnten. Fragen wie die Belegung aussehen wird, Fragen der Sicherheit, die Verkehrssituation, Infrastruktur, Rechtssicherheit über die Umwidmung des Hotels zur Asylunterkunft, Weiterverwendung der Goldenen Uhr nach Beendigung des russischen Angriffskrieges und vieles mehr.
Ich weiß nicht, warum das nicht erfolgte. Aber das kann man den OB sicherlich irgendwann noch fragen. Auf die Antwort darf man gespannt sein.
Ironischerweise kam dieser Tage auch der neueste Grundsteuerbescheid von der Stadtkämmerei. Zahlen darf man, fragen beziehungsweise mitreden nicht.