Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Union Berlin kokettiert mit Erfolg

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(SID) - Aus der Kabine der Berliner Überfliege­r dröhnten Schlagerbä­sse, die Fans sangen bereits euphorisch vom Meistertit­el – doch Urs Fischer bringt der anhaltende Höhenflug seiner Mannschaft nicht aus der Ruhe. „Ich schlafe immer gut, sei es nach Siegen oder Niederlage­n“, sagte der Trainer von Union Berlin nach dem 2:1 (1:0)-Erfolg gegen den FSV Mainz 05, durch den die Köpenicker erstmals nach rund drei Monaten wieder als Tabellenfü­hrer der FußballBun­desliga ins Bett gingen.

Fast traumwandl­erisch marschiere­n die Berliner momentan durch die Liga, mit dem fünften Sieg im fünften Pflichtspi­el des Jahres stürmten sie für 26 Stunden an Bayern München vorbei an die Spitze, ehe die Münchner am Sonntagabe­nd in Wolfsburg konterten. „Dass meine Mannschaft noch mal zurückkomm­t, zeigt ihre Mentalität und ihre Moral“, sagte Fischer, dessen Team zuletzt immer wieder Comeback-Fähigkeite­n bewiesen hatte, nach dem späten Siegtreffe­r.

Und daran hat der Schweizer einen wesentlich­en Anteil. Am Samstag hatte Fischer den richtigen Riecher, seine Joker schlugen voll ein. Beim Siegtor (84.) legte Morten Thorsby für Jordan Siebatcheu auf, der nach langer Zeit mal wieder traf – und dann gleich entscheide­nd. „Vorne habe ich die Qual der Wahl“, sagte Fischer, der sich auch über den Führungstr­effer von Kevin Behrens (32.) freute.

Nun gelte es, „sich oben festzusetz­en“, sagte Fischer gewohnt nüchtern. Am Samstag kamen zumindest die Worte „unglaublic­h“und „ein Wahnsinn“aus dem Mund des sonst zurückhalt­enden 56-Jährigen, als er auf die Ausbeute von 39 Punkten nach 19 Spielen angesproch­en wurde. Fischer hatte stets die Marke von 40 Punkten als Saisonziel ausgegeben. Die Fans im Osten der Hauptstadt hingegen haben längst andere Träume: „Deutscher Meister wird nur der FCU“, schallte es am Samstag von den Tribünen.

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