Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zwölfter WM-Titel für Friedrich
(dpa) - Francesco Friedrich grinste und wurde von seinen Anschiebern umarmt. Der ViererbobDominator bleibt in der Königsklasse auf dem WM-Thron. Mit gewohnter Stärke am Start raste der Rekordweltmeister am Sonntag in St. Moritz zu Gold. Doch war es ein Arbeitssieg, denn der Brite Brad Hall nahm ihm im dritten Lauf zwölf Hundertstelsekunden ab und setzte den zweimaligen Doppel-Olympiasieger vom BSC Sachsen Oberbärenburg unter Druck.
Der 32-Jährige aus Pirna (Foto: Robert Michael/dpa) legte mit seiner Crew Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander
Schüller eine
Startbestzeit nach der anderen hin, fuhr im letzten
Lauf Ideallinie und jubelte im
Ziel über den fünften Titel im großen Schlitten hintereinander – sein zwölfter WM-Titel insgesamt. Hall patzte im letzten Lauf und musste sich Silber zeitgleich mit dem Letten Emils Cipulis teilen.
„Wir haben nochmal an jedem Detail gefeilt. Neue Kufen, andere Sitzpositionen. Der dritte Lauf war durchwachsen, aber der zweite und vierte waren so gut, da hat es gereicht“, sagte Friedrich, während sein langjähriger Anschieber Margis aus dem Schlitten stieg und laut zu seinem Piloten rief: „Geil, Alter!“. Knapp fünf Wochen nach Friedrichs Muskelverletzung war der Titel nicht selbstverständlich. „Wir stehen fast immer unter Siegdruck, aber diesmal war es schon besonders“, so Margis.
Zweierbob-Weltmeister Johannes Lochner, der wie schon am Samstag sein Team umbesetzen musste und für den mit Fieber angeschlagenen Georg Fleischhauer diesmal Kevin Korona in den Schlitten setzte, wurde Vierter. „Mehr war nicht drin, jetzt mache ich Urlaub und gehe Skifahren“, sagte der Berchtesgadener. Christoph Hafer landete auf Rang sechs, Junioren-Weltmeister Nico Semmler wurde Achter.
Bei den Frauen behielten Kim Kalicki und Lisa Buckwitz nach dem Sturz von Laura Nolte im dritten Lauf die Nerven und jubelten über Gold und Silber. Nach zuletzt zweimal Silber raste die Wiesbadenerin Kalicki endlich zum WM-Titel mit Anschieberin Leonie Fiebig. Für Buckwitz war es die erste WM als Pilotin. Nach Bronze im Monobob freute sie sich mit Kira Lipperheide über Platz zwei.