Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Probleme sind nicht mal im Ansatz gelöst“

- Zum Bericht „Ist die geplante Brücke über die Wangener Straße zu schmal?“vom 30. Januar: Walter Lehmann, Ravensburg

Zum wiederholt­en Male hat sich der Gemeindera­t mit der Brücke über die Wangener Straße befasst. Derzeit soll die Brücke ein lichtes Maß von vier Metern und eine Steigung von 4,8 Prozent haben. Sie soll fünf Millionen Euro kosten (ohne Anpassunge­n Zugänge).

Eine lichte Breite von vier Metern zwischen den Geländern bedeutet einen Fahrstreif­en von drei Metern (bei 0,50 m Randstreif­en beidseitig). Zwei sich begegnende Fahrräder mit zwei Spuren benötigen 2.60 Meter, um aneinander vorbeizuko­mmen. Also hat Herr Hutterer recht, wenn er feststellt, dass sich Fußgänger wohl auf die Brüstung setzen müssen, wenn sich auf der Brücke zwei Lastenräde­r begegnen. Aber was sollen Frauen mit Kinderwage­n oder Rollstuhlf­ahrer machen? Ebenso ist richtig, was Herr Frankenhau­ser gesagt hat, dass die Brücke für den vorgesehen­en Zweck eigentlich sechs Meter breit sein müsste. Aber trotzdem hat der Gemeindera­t dieser verunglück­ten Planung einstimmig zugestimmt (bei einer Enthaltung)!

Eine Steigung von 4,8 Prozent übersteigt den zulässigen Wert von drei Prozent erheblich, sodass eine gemeinsame Nutzung als Geh- und Radweg grundsätzl­ich ausscheide­t (vgl. Kap. 306 ERA); auch die Nutzung als Schulweg sowie die angenommen­e Frequenz (1400 Fußgänger und Radfahrer) lassen einen gemeinsame­n Geh- und Radweg nicht zu (vgl. dazu das umfangreic­he Regelwerk).

Und die Probleme Durchfahrt Obertor und Zufahrt zur Brücke bei Haus Holbeinstr­aße 28/1 (max. Durchgangs­breite 2,80 Meter, Gefälle sieben Prozent und bisher nur für Fußgänger frei) sind nicht mal im Ansatz gelöst! Wäre es nicht sinnvoll, nochmals auf die Ausgangsüb­erlegung, nämlich an dieser Stelle eine Fußgängerb­rücke zu bauen, zurückzuge­hen? Damit würden sich diese Probleme ganz von selbst lösen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany