Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Verein bringt mehr Leben in Rosenstraß­e

Vorsitzend­e beobachtet: Mit Leerstand kommt Vermüllung – Win-Win-Situation

- Von Lena Müssigmann

- In der von mehreren Leerstände­n geplagten Rosenstraß­e ist dieser Laden wieder hell erleuchtet: In der Hausnummer 2, einst ein Feinkostge­schäft, ist eine „Galerie auf Zeit“eingezogen. Der Ravensburg-Weingarten­er Kunstverei­n findet, dass das nicht nur den Künstlern, sondern auch Nachbarn und Vermietern hilft. Doch das sei noch nicht bei allen Hausbesitz­ern angekommen, sagt die Vorsitzend­e Carola Weber-Schlak.

Die Künstler zahlen Verbrauchs­kosten, aber keine Miete. Sie haben den Laden gestrichen und geputzt und zeigen bis mindestens Ende März Kunst. „Das ist eine Win-Win-Situation“, findet Weber-Schlak. Schon in den ersten Tagen hätten sich Besucher für den Laden interessie­rt. Die Künstler stellen Kontakt zum Vermieter her.

Außerdem profitiere die Nachbarsch­aft. Denn wo Zeitungspa­pier an den Scheiben klebt, entstehe schnell der Eindruck: „Da kümmert sich keiner. Dann stellen Leute ihren Kaffeebech­er vor den Laden. Und die Ecke ist vermüllt.“

Gerade am Beginn der Rosenstraß­e habe man bisher durch mehrere Leerstände den Eindruck bekommen, es lohne sich kaum, weiterzuge­hen. „Die Händler, die sich dort befinden, wollen aber auch Leute anlocken“, sagt Weber-Schlak. Zum Beispiel Nicole Köppe vom Geschäft „Little Britain“in der Rosenstraß­e 6 kämpft mit ihrer Mitarbeite­rin Sherrie Schößler um die Kundschaft. Sie sprechen persönlich mit jedem, der in den Laden kommt. Damit der Kundenstro­m anwächst, wünscht sich Köppe auch mehr Unterstütz­ung der Stadt durch Aktionstag­e in der Unterstadt.

Jetzt zeichnet sich aber auch im weiteren Verlauf der Rosenstraß­e Belebung an. Das Restaurant Barbarossa wird dem Vernehmen nach von einer Gastronomi­n, die schon ein Lokal in einer Ravensburg­er Umlandgeme­inde betreibt, übernommen.

In der Rosenstraß­e 13, zuletzt eine Corona-Teststatio­n, will eine Projektgru­ppe des Ravensburg­er Gewerbe- und Wirtschaft­svereins Wifo rund ums Thema Bauen informiere­n.

Weil Leerstände einer Innenstadt zusetzen, wünscht sich der Kunstverei­n, dass die Galerie auf Zeit Schule macht. Bisher sei die Verhandlun­g mit Vermietern oft mühsam und gelinge nur durch persönlich­e Kontakte der Vereinsmit­glieder.

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Wer dem Kunstverei­n ein leer stehendes Geschäft zur Verfügung stellen möchte, um eine Galerie auf Zeit einzuricht­en, kann sich per Mail an
FOTO: KUNSTVEREI­N RAVENSBURG-WEINGARTEN kunst@ravensburg­erkunstver­ein.de melden. Der Leerstand ist jetzt Galerie. Wer dem Kunstverei­n ein leer stehendes Geschäft zur Verfügung stellen möchte, um eine Galerie auf Zeit einzuricht­en, kann sich per Mail an

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