Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Deftige Heimniederlage für Bad Waldseer Volleyballer
Regionalliga-Tabellenführer Freiburg zeigt dem Team seine Grenzen auf
- Zu einer glasklaren Angelegenheit für den Tabellenprimus hat sich der Auftritt des Tabellenvierten TG Bad Waldsee entwickelt. Mit einem überaus eindeutigen 0:3 (17:25, 21:25, 20:25) mussten sich die Gastgeber dem Spitzenreiter FT 1844 Freiburg II geschlagen geben.
Ein Blick auf die Tabelle macht klar, wie ungewöhnlich sich die Saison in der Regionalliga darstellt. Bad Waldsees Trainerin Eva Müllerschön brachte es auf den Punkt: „Es ist ungewöhnlich, wie eindeutig der Unterschied zwischen Rang vier und dem Spitzenreiter ausfällt.“Mit voller Mannschaftsstärke waren die Spieler aus dem Breisgau angereist und ließen nicht den geringsten Zweifel aufkommen, nach der Partie in der Kurstadt die Meisterschaft feiern zu können.
Es ist ihnen eindrücklich gelungen. Kampfgeist und ein blendend aufgelegter Zuspieler Simon Scheerer reichten aufseiten der TG bei Weitem nicht aus, um das Abstiegsgespenst für die TG endgültig zu bannen. Erstmals in dieser Spielzeit war spürbar, wie schwer es den Volleyballern um Kapitän Marc Moosherr fiel, die Spielkontrolle wenigstens phasenweise in den Griff zu bekommen.
Frühzeitig machte sich Verzweiflung breit, lediglich Moosherr versuchte bis zuletzt mit aller Kraft, seine Mannschaftskameraden mitzureißen. Genug Arbeit gibt es also für Evi
Müllerschön, die sich dessen bewusst ist. „Sehr deutlich wurde mir mal wieder, wie wichtig für die Durchschlagskraft eines zwingenden Angriffspiels die erfolgreiche vorbereitende Annahme gegnerischer Aufschläge ist. Genau das ist uns nicht gelungen.“
Die Chance, über die Mitte des Netzes schwer berechenbare Schnellangriffe zu starten, hatte
die TG an diesem Tag nicht. Hier gibt es für Müllerschön noch mehr Arbeit. Wollen die Mannschaft und ihre Fans aller Sorgen ledig sein, gibt es für den Rest der Saison zwei Möglichkeiten: Die TG holt noch wenigstens einen Punkt aus den letzten beiden Spielen, was schwer genug ist, da es sich bei den Gegnern mit Tübingen und Heidelberg um echte Hochkaräter handelt. Oder aber man vertraut der Hilfe des Meisters, der am kommenden Spieltag mit dem TV Kappelrodeck den direkten Konkurrenten der TG zu Gast hat.
Ein Blick auf den Spielverlauf gegen den neuen Meister zeigte klar dessen Dominanz und Selbstvertrauen. Wann immer der TG einige wenige Punkt in Serie gelangen, kam postwendend die eindeutige Antwort in Gestalt erfolgreicher Angriffe. Vor allem der Durchschlagskraft des Freiburger Diagonalangreifers Paul Botho, der immer wieder vom überragenden Zuspieler Mauro Ebner hoch effizient eingesetzt wurde, hatten die Gastgeber nichts entgegenzusetzen.
Die Lichtpunkte auf TG-Seite setzte neben dem engagierten Marc Moosherr Zuspieler Simon Scheerer, der angesichts der defizitären Annahmeleistung seines Teams um seine Aufgabe wahrhaftig nicht zu beneiden war. Ein kleiner Trost für ihn war seine Wahl zum besten Spieler der TG, die auf der anderen Seite seinem Kollegen Ebner zukam.
In zwei Wochen reist die TG Bad Waldsee nach Tübingen und wird bemüht sein, die noch fehlenden Punkte im Kampf um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu erkämpfen. Dieses Spiel steigt am 16. März um 20 Uhr in der Sporthalle der GeschwisterScholl-Schule.