Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars holen sich die Serienführung in Regensburg
Ravensburg gewinnt das erste Play-off-Viertelfinale in der DEL2 auswärts mit 3:2 nach Verlängerung
- Die erste Partie im Play-off-Viertelfinale der Deutschen Eishockey-Liga 2 zwischen den Eisbären Regensburg und den Ravensburg Towerstars hat gleich gezeigt, wie spannend diese Serie werden kann. Die Partie in der Donau-Arena wurde am Mittwochabend erst in der Verlängerung entschieden – Florin Ketterer sorgte für den Siegtreffer und viel Jubel aufseiten der Towerstars. Das zweite Spiel der Best-ofSeven-Serie ist am Freitag (20 Uhr/ CHG-Arena) in Ravensburg.
In der Defensive standen die Ravensburger die meiste Zeit ziemlich stabil. Gefährlich wurde es in der 14. Minute, als Corey Trivino quer auf Sandro Mayr passte – doch Goalie Ilya Sharipov war zur Stelle. Auch bei Trivinos Rückhandschuss hielt der Goalie stark. „Wir haben nicht schlecht gespielt, vielleicht müssen wir ein bisschen intensiver arbeiten“, meinte Sam Herr nach dem ersten Drittel bei SpradeTV. Nach der Partie meinte Trainer Gergely Majoross: „Wir hatten einen nervösen Start, aber dann haben wir clever gespielt.“
Die beste Chance für die Gäste hatte im ersten Drittel Luigi Calce, nachdem Aushilfsverteidiger Maximilian Hadraschek den Puck Richtung Tor gebracht hatten. Nach 20 Minuten stand es aber 0:1 aus Sicht der Towerstars. Mayr hatte an der blauen Linie viel Platz, seine tolle Vorlage nutzte Andrew Schembri zum 1:0 (18.).
Der Oldie der Regensburger, 41 Jahre alt, traf auch im zweiten Drittel – ziemlich identisch. In Überzahl, Charlie Sarault hatte die erste Strafe der Begegnung
kassiert, spielte Nikola Gajovsky den Querpass vors Tor, Schembri fälschte ab zum 2:0 (28.). Bitter für die Towerstars: Sekunden zuvor hatte Matt Alfaro bei einem Konter die Großchance zum Ausgleich. Der Kanadier scheiterte aber am Eisbären-Goalie Thomas McCollum, der rechtzeitig seine Beine zusammenbrachte.
Die Ravensburger waren aber trotz des Rückstands gut im Spiel. Mit ihrem Forecheck sorgten sie immer wieder für Probleme der Regensburger im Aufbau. Einen Scheibengewinn nutzten die Gäste zum Anschlusstreffer. Charlie Sarault holte sich den Puck, fuhr an der rechten Bande entlang ins Angriffsdrittel und bediente Sam Herr – der Kapitän der Towerstars zeigte ein Riesensolo gegen Gajovsky und André Bühler und verlud
dann auch noch McCollum zum 1:2 (37.).
Das sorgte für Auftrieb bei den Towerstars, die aber aufpassen mussten. In der 39. Minute verloren sie Gajovsky aus den Augen, er scheiterte aber bei seinem Alleingang an Sharipov. Ravensburg schaffte es aber oft, wie von Trainer Gergely Majoross gefordert das gefährliche Tempo der Regensburger zu unterbinden.
Das sorgte zwar für ein teilweise durchaus verhaltenes Spiel, war aber ganz im Sinne der weiterhin stark dezimierten Towerstars. Die starteten zu Beginn des dritten Drittels eine kleine Druckphase. Hadraschek hatte zwei gute Chancen, Herr scheiterte nach einem weiteren starken Solo am ebenfalls starken Goalie McCollum. Dann kam der Auftritt der jungen Ravensburger: Ralf Rollinger passte zu Lukas Bender, der schoss von der blauen Linie und Tim Gorgenländer fälschte den Puck ab zum 2:2 (45.).
In der Folge war es ganz offensichtlich, dass keine Mannschaft den möglicherweise entscheidenden Fehler machen wollte. So ging es schließlich in die Verlängerung. Die war hochspannend – und attraktiver als die ersten drei Drittel. Herr hatte eine gute Chance, Petr Heider und Gajovsky noch größere. Den Schlusspunkt setzte schließlich ein Verteidiger: Ketterer traf in der 70. Minute unbedrängt aus zentraler Position zum 3:2. „Wir hatten genügend Chancen, das Spiel zu gewinnen“, meinte Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser. „Wir haben dennoch eine gute Leistung gezeigt.“
In den anderen drei Viertelfinals gewann die jeweils besser platzierte Mannschaft ihr erstes Heimspiel. Kassel bezwang die Lausitzer Füchse (5:1), Crimmitschau siegte gegen Krefeld (3:0) und Landshut setzte sich gegen Kaufbeuren durch (4:1). In der Abstiegsrunde machten Selb (3:2 gegen Dresden) und Rosenheim (4:2 gegen Bietigheim) den ersten Schritt zum Klassenerhalt.