Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars müssen nachsitzen
Ravensburg verliert 1:4 in Regensburg und vergibt den ersten Matchpuck im Viertelfinale
- Die Ravensburg Towerstars haben den vorzeitigen Einzug ins Play-off-Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga 2 verpasst. Bei den Eisbären Regensburg verloren die Ravensburger am Freitagabend mit 1:4. Dadurch verkürzten die Bayern in der Serie auf 2:3 – weiter geht es am Sonntag (18.30 Uhr) in der Ravensburger CHG-Arena. „Der entscheidende Moment war das 3:1 von Regensburg nach zahlreichen Chancen von uns“, meinte Towerstars-Trainer Gergely Majoross.
Ohne den nachträglich für fünf Spiele gesperrten Jakob Weber mussten die Regensburger ins vierte Viertelfinalspiel gehen. Bei den Towerstars gab es keine Änderungen – Maximilian Hadraschek musste wieder als Aushilfsverteidiger auflaufen. Das erste Drittel behielt der eigentliche Stürmer in schmerzhafter Erinnerung: In der elften Minute landete die Scheibe nach einem abgefälschten Schuss von André Bühler in Hadrascheks Gesicht, der Ravensburger musste blutend vom Eis und fehlte im weiteren Verlauf des ersten Drittels, ehe er wieder zurückkam.
Die Eisbären waren zunächst klar tonangebend. „Wir wussten, dass sie so rauskommen würden“, meinte Matt Alfaro im Pauseninterview bei SpradeTV. Die Ravensburger konnten sich einmal mehr auf Goalie Ilya Sharipov verlassen. Sowohl im kurzen Chaos vor seinem Tor in der sechsten Minute als auch bei einer klasse Parade gegen Abbott Girduckis bewies Sharipov seine derzeitige Topform. Die Eisbären schossen oft – allerdings auch häufig am Tor vorbei, oder es war ein Ravensburger Schläger im Weg.
Je länger das erste Drittel in der Donau-Arena dauerte, desto größer wurden auch die Torgelegenheiten für die Towerstars. Bei einem Konter hätte Robbie Czarnik auch zu Alfaro passen können – Czarnik versuchte es selbst, scheiterte aber an Goalie Thomas McCollum. Weil Czarnik nach schönem Zuspiel von Florin Ketterer und Sam Herr aus kurzer Distanz das Tor knapp verfehlten, blieb es beim 0:0 nach 20 Minuten.
Weitere 20 Minuten später hieß es 3:1 für Regensburg. Das war nach dem Spielverlauf absolut verdient, weil die Eisbären die klar bessere Mannschaft waren und eine Vielzahl an Chancen hatten. Dazu waren die Gastgeber deutlich disziplinierter als am Dienstag in Ravensburg. Dabei
waren die Towerstars nach 32 Sekunden im zweiten Abschnitt in Führung gegangen. Nick Latta schoss, den Abpraller von McCollum nutzte Sam Herr zum 1:0.
Doch dann schlugen die Regensburger zurück. Nach einer etwas unnötigen Strafzeit von Luigi Calce traf Kevin Slezak in Überzahl zum Ausgleich (24.), nach einer schwachen Überzahl der Towerstars drosch Andrew Yogan den Puck mit Gewalt zum 2:1 ins Tor. Und nachdem eine Drangphase der Ravensburger inklusive Pfostentreffer von Hadraschek erfolglos blieb, schoss Sandro Mayr einfach mal von der linken Seite – Sharipov hatte keine Sicht und musste zum dritten Mal hinter sich greifen (39.). Es war der von Majoross angesprochene entscheidende Moment.
Vor dem Schlussdrittel sah vieles nach einer weiteren Viertelfinalpartie am Sonntag in Ravensburg aus. Die Towerstars versuchten noch einmal zurückzukommen und hatten früh eine sehr gute Chance. Nach einem klasse Angriff über Charlie Sarault und Nick Latta scheiterte Sam Herr aber am starken McCollum. Tim Sezemsky schoss die Scheibe in der 44. Minute knapp übers Tor.
Die Oberschwaben blieben bemüht, Regensburg zog sich teilweise etwas zu weit in die eigene Zone zurück und wurde zu passiv. In der zweiten Überzahl des Abends hatte Ravensburg viel Scheibenbesitz, kam aber nicht entscheidend zum Tor durch. Herr hatte in der 57. Minute noch eine große Chance zum Anschlusstreffer, doch der Kapitän der Towerstars scheiterte ein weiteres Mal an McCollum. Der durfte sich kurz darauf als Matchwinner feiern lassen. In der letzten Minute machte David Booth ins leere Tor noch das 4:1. „Wir haben den Anschluss geschafft, mehr aber auch nicht“, sagte EisbärenTrainer Max Kaltenhauser.
Auch in den Serien Kassel gegen Weißwasser, Crimmitschau gegen Krefeld und Landshut gegen Kaufbeuren steht es jeweils 3:2. Dresden schaffte derweil in Selb den Klassenerhalt.