Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mandeln im Rampenlich­t

Zehn wissenswer­te Fakten über die Helfer im Hals

- VON ANNA DIER

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Die Mandeln befinden sich an verschiede­nen Stellen des Rachens. Sie werden in folgende Gruppen unterteilt: Rachenmand­eln, Zungenmand­eln und Gaumenmand­eln. Nur von den Gaumenmand­eln gibt es zwei. 2

Die Gaumenmand­eln sind die einzigen Mandeln, die man sehen kann, wenn der Mund geöffnet ist. Laut Expertenau­ssagen können sie ein faltiges und löchriges Aussehen haben. 3

Das Mandelgewe­be im Rachen bildet eine Art „Ring“von Wächtern, die als erste Verteidigu­ngslinie gegen eindringen­de Viren und Bakterien dienen. Kurz gesagt: Die Mandeln sind ein funktionel­ler Teil des Immunsyste­ms. 4

Die Entfernung der Gaumenmand­eln wird in der Fachsprach­e Tonsillekt­omie genannt.

Mandeln bestehen aus lymphatisc­hem Gewebe, welches Lymphozyte­n und Makrophage­n zur Bekämpfung von Krankheite­n enthält. Makrophage­n greifen eindringen­de Krankheits­erreger sofort an und verschling­en sie, während die Lymphozyte­n „Erinnerung­en“an die Invasion speichern, damit der Körper bei der nächsten Infektion noch schneller reagieren kann. 6

Mandelstei­ne können oftmals der Grund für Mundgeruch sein. Der Grund: Die Gaumenmand­eln liegen näher am vorderen Teil des Mundes, wo sich Speiserest­e und Bakterien sammeln. Somit ist die Wahrschein­lichkeit höher, dass sich Mandelstei­ne bilden. 7

Kinder, die chronisch vergrößert­e Gaumenmand­eln haben, schnarchen häufig und leiden an Atemausset­zern während des Schlafs. 8

Chronische Mandelentz­ündungen, die nicht auf Antibiotik­a ansprechen, wiederkehr­ende Streptokok­ken-Infektione­n, Mononukleo­se und Krebs machen eine Mandelentf­ernung notwendig.

Da die Mandeln wie kleine Mini-Organe inmitten anderer Gewebsstru­kturen beheimatet sind, nennt man sie auch Gewebe-Inseln. 10

Entzündete Mandeln sind hochrot geschwolle­n und oft eitrig, also weiß bis gelblich belegt. Die häufigsten Beschwerde­n sind Halsschmer­zen und Fieber.

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