Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mandeln im Rampenlicht
Zehn wissenswerte Fakten über die Helfer im Hals
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Die Mandeln befinden sich an verschiedenen Stellen des Rachens. Sie werden in folgende Gruppen unterteilt: Rachenmandeln, Zungenmandeln und Gaumenmandeln. Nur von den Gaumenmandeln gibt es zwei. 2
Die Gaumenmandeln sind die einzigen Mandeln, die man sehen kann, wenn der Mund geöffnet ist. Laut Expertenaussagen können sie ein faltiges und löchriges Aussehen haben. 3
Das Mandelgewebe im Rachen bildet eine Art „Ring“von Wächtern, die als erste Verteidigungslinie gegen eindringende Viren und Bakterien dienen. Kurz gesagt: Die Mandeln sind ein funktioneller Teil des Immunsystems. 4
Die Entfernung der Gaumenmandeln wird in der Fachsprache Tonsillektomie genannt.
Mandeln bestehen aus lymphatischem Gewebe, welches Lymphozyten und Makrophagen zur Bekämpfung von Krankheiten enthält. Makrophagen greifen eindringende Krankheitserreger sofort an und verschlingen sie, während die Lymphozyten „Erinnerungen“an die Invasion speichern, damit der Körper bei der nächsten Infektion noch schneller reagieren kann. 6
Mandelsteine können oftmals der Grund für Mundgeruch sein. Der Grund: Die Gaumenmandeln liegen näher am vorderen Teil des Mundes, wo sich Speisereste und Bakterien sammeln. Somit ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich Mandelsteine bilden. 7
Kinder, die chronisch vergrößerte Gaumenmandeln haben, schnarchen häufig und leiden an Atemaussetzern während des Schlafs. 8
Chronische Mandelentzündungen, die nicht auf Antibiotika ansprechen, wiederkehrende Streptokokken-Infektionen, Mononukleose und Krebs machen eine Mandelentfernung notwendig.
Da die Mandeln wie kleine Mini-Organe inmitten anderer Gewebsstrukturen beheimatet sind, nennt man sie auch Gewebe-Inseln. 10
Entzündete Mandeln sind hochrot geschwollen und oft eitrig, also weiß bis gelblich belegt. Die häufigsten Beschwerden sind Halsschmerzen und Fieber.