Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Bergwacht-Jugend in Ravensburg beim DRK
Mit spielerischem Ehrgeiz für den Notfall lernen
- Spiel und Wettbewerb, Fähigkeiten und Wissen stehen im Mittelpunkt bei den Treffen der Bergwacht-Jugend des DRK-Kreisverbandes Ravensburg. Seit rund einem Jahr zeigen die Anleitenden der Ravensburger Bergwacht bis zu 15 Kindern und Jugendlichen einmal im Monat die Grundlagen, um Menschen in Not bei jedem Wetter und in jedem Gelände retten zu können. Die jungen Teilnehmenden lernen spielerisch und haben viel Spaß dabei.
Sorgfalt steht an erster Stelle: Jedes der anwesenden Kinder hat ein farbiges aufgerolltes Seil vor sich. Heute ist Knotenkunde. Im Hof der DRK-Zentrale des Kreisverbandes in der Ulmer Straße üben alle zusammen den Achterknoten mit Schlaufe. Anleiterin Judith Schönebeck instruiert mit einer spielerischen Übung. Wer seinen Knoten am schnellsten geknüpft hat, hat gewonnen. Sie gibt dabei zu bedenken: „Den Knoten exakt zu machen, ist wichtiger, als ihn schnell zu machen. Wenn der Knoten nicht hält, habt ihr sowieso verloren.“Denn im Ernstfall hängt das eigene Leben daran. Der Knoten wird als Einbindeknoten am Klettergurt oder am Standplatz verwendet.
Immer wieder halten die drei Betreuer Judith Schönebeck, Markus Mayer und Daniel Hennecke
die Kinder an, nicht auf ihr Seil zu treten. Hintergrund ist, den sorgfältigen Umgang mit dem Material zu beherzigen. Denn im Notfall und bei Bergungen muss es in einwandfreiem Zustand sein.
Die Aktivitäten der BergwachtJugend finden auch im Gelände statt. Bei einem Termin in der Höll in der Ravensburger Weststadt kam die Gebirgstrage zum Einsatz, um eine Person zu retten.
Markus Mayer, Leiter der Bergwacht Ravensburg, schildert begeistert, wie die Kids die Trage bereitstellten: „Sie machten ganz intuitiv die dazugehörenden Arbeitsschritte in der richtigen Reihenfolge.“Zwei Jungen erklären, dass es den Berg runter einfacher war, den Berg hoch schon ziemlich schwierig. Schuld war auch das rutschige Gelände. So lernen sie, dass die Einsätze der Bergwacht
bei jedem Wetter und in jedem Gelände bewältigt werden müssen.
Für Kinder ab sechs Jahren
Bis zu 15 Kinder ab sechs Jahren können in der Gruppe mitmachen. Die Kinder erzählen auch unter Lachen, wie sie bei einem anderen Mal im Gelände ihre Betreuerin Judith fast vollständig einbanden. Danach riefen sie die 112 – also die Rettungsleitstelle.