Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
RP will mögliche Trassen für Molldietetunnel Ende April vorstellen
Warum sich die Planung so lang hingezogen hat
(vin) - Ende April will das Regierungspräsidium Tübingen (RP) mögliche Trassen für die östliche Ostumfahrung von Ravensburg im Gemeinderat vorstellen.
Wie berichtet, muss es sich dabei nicht unbedingt um den Molldietetunnel handeln. Auch andere, überirdische Varianten sind untersucht worden.
Auf Anfrage erläuterte das RP die Gründe für die zeitliche Verzögerung der Vorplanung, die nunmehr fast fünf Jahre gedauert hat. „Da sich seit den Planungen aus den 1990ern die rechtlichen und fachlichen Vorgaben vielfach geändert haben, müssen seit Wiederaufnahme der Planungen im Jahr 2019 alle Gutachten und Unterlagen erneuert werden“, schreibt Pressesprecher Matthias Aßfalg. „Dazu gehört auch, dass die Variantensuche und deren Beurteilung
mit aktuellen Daten und Untersuchungen hinterlegt werden. Dafür werden sowohl Varianten
neu beurteilt, die zuvor bereits als zielführend beurteilt wurden, als auch Varianten neu entwickelt, die aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen als möglich erscheinen.“Nach SZInformationen soll es elf unterschiedliche Verläufe geben, die teilweise auch die Grünkrauter Gemarkung berühren.
In den vergangenen Monaten seien dazu wesentliche Untersuchungen wie Verkehrszählungen für eine neue Verkehrsprognose gemacht worden. Daraus ergäben sich Erkenntnisse für die verschiedenen Varianten.
Parallel dazu wurden die Untersuchungen zu den naturschutzrechtlich notwendigen Erfassungen von Fauna und Flora sowie der weiteren UmweltSchutzgüter im gesamten Untersuchungsraum abgeschlossen. Da der zunächst beauftragte Biologe nach SZ-Informationen gestorben ist, musste der Auftrag der Umweltverträglichkeitsstudie
teilweise neu vergeben werden. „In dieser werden die zu untersuchenden Varianten gegenübergestellt und umweltfachlich beurteilt“, so Aßfalg.
„Die Varianten werden aktuell nach einer EU-weiten Auftragsvergabe von technischen Straßenplanungsbüros entwickelt und als grobe Linien unter Berücksichtigung maßgeblicher Raumund Umweltbegebenheiten im Vorplanungsmaßstab ausgeplant“, schreibt der Behördensprecher weiter. In diesem Schritt werde auch identifiziert, welche Varianten vorzeitig ausscheiden würden und welche für die Variantenentscheidung in die vertiefte Betrachtung kämen.
Ende des Monats soll der Gemeinderat über den aktuellen Planungsstand informiert werden, voraussichtlich in der Sitzung am 29. April.