Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Nächste Ernüchteru­ng beim TSV Berg

Fußball-Verbandsli­gist schafft gegen Neckarsulm trotz vieler Chancen nur ein 1:1

- Von Thorsten Kern

- Der TSV Berg hat in der Fußball-Verbandsli­ga die Partie gegen die Sport-Union Neckarsulm fahrlässig aus der Hand gegeben. Zunächst hatten die Gastgeber am Samstag klar die besseren Chancen und gingen völlig verdient in Führung. Doch am Ende gab es doch nur ein 1:1 – zu wenig, um in der Tabelle einen Sprung nach vorne zu machen.

Der kurze Disput zwischen Vlad Munteanu und Oliver Ofentausek Sekunden nach dem Schlusspfi­ff sagte am Samstag eigentlich alles über die Stimmung beim TSV Berg. Munteanu hatte in der vierten Minute der Nachspielz­eit nach einer Außenristf lanke von Luis Pfaumann per Kopf die letzte Möglichkei­t für den TSV vergeben. Ofentausek war nicht zufrieden mit Munteanus Kopfball, der Stürmer nicht zufrieden mit dem Kommentar des Trainers. Kurz darauf hatten sich beide aber wieder beruhigt. „Die ersten 60 Minuten müssen wir ins nächste Spiel transferie­ren, dann kommen auch wieder Siege“, meinte Ofentausek.

Gegen die Sport-Union Neckarsulm, die als Absteiger aus der Oberliga wie Berg den Blick nach unten richten muss, wäre ein Heimsieg der Oberschwab­en absolut drin gewesen. „Das sind ganz klar zwei Punkte zu wenig“, sagte Kapitän Niko Maucher. „Wir haben an sich eine gute Leistung gezeigt und wenig zugelassen – bis auf den Elfmeter.“

Und der war sowohl unnötig als auch in der Entstehung ganz leicht zu verhindern. Doch in der 66. Minute passte die Abstimmung im zentralen Mittelfeld zwischen Linus Held und Sandro

Caltabiano nicht, die Lücke nutzte Neckarsulm, um sich bis in den Strafraum durchzuspi­elen. Dort ging Caltabiano dann zu ungestüm in den Zweikampf mit Alessio Iaciancio – den Elfmeter verwandelt­e Steven Neupert zum 1:1. „Wir hätten auch 0:3 zurücklieg­en können“, sagte Neckarsulm­s Trainer Robin Neupert. „Aber in der zweiten Halbzeit sind wir mutiger gewesen und haben uns den Punkt verdient.“

Allerdings kam bis auf den Elfmeter nichts Gefährlich­es aufs Tor von Bergs Schlussman­n André Port. Ganz anders sah es auf der anderen Seite aus: Hannes Pöschl hatte in der ersten Halbzeit zwei Riesenchan­cen. Bergs Stürmer schoss einmal vorbei und köpfte einmal vorbei. Nach Vorarbeit von Pöschl scheiterte Jan Büg an Torwart Fabian Guttleber und der Latte. David Hoffmann schoss zudem aus guter Position

vorbei, kurz nach der Pause scheiterte Pöschl an Guttleber. „Wir hätten zwei bis drei Tore machen müssen“, sagte Ofentausek.

Doch nur einmal brachten die Berger den Ball über die Linie: In der 41. Minute gab es einen schönen Angriff, über Büg, Held und Pöschl kam der Ball zu Pfaumann, der traf humorlos zum 1:0. „Aber sonst haben wir zu wenig aus unseren Chancen gemacht“, haderte Maucher. „Wichtig war, dass wir den Gegner wenigstens auf Abstand gehalten haben.“

Doch das ist in einer engen und verrückten Verbandsli­ga eigentlich zu wenig gewesen. Mit einem Sieg wäre Berg Achter gewesen und hätte Neckarsulm auf vier Punkte distanzier­t. So geht der Kampf um den Klassenerh­alt unverminde­rt weiter. „Die 16er-Liga ist undankbar“, sagte Neupert. „Du darfst dir eigentlich keinen Ausrutsche­r leisten.“

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FOTO: ROLF SCHULTES Nur Luis Pfaumann traf für den TSV Berg im Heimspiel gegen die Sport-Union Neckarsulm.

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