Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wirtschaft verliert Milliarden durch Fachkräfte­mangel

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(AFP) - Der deutschen Wirtschaft entgehen durch den Fachkräfte­mangel pro Jahr Einnahmen in zweistelli­ger Milliarden­höhe. Wie eine am Sonntag veröffentl­ichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ergab, könnten Unternehme­n im laufenden Jahr mit einer ausreichen­den Zahl von Fachkräfte­n bei Vollauslas­tung 49 Milliarden Euro mehr erwirtscha­ften. Das Problem wird sich demnach in den kommenden Jahren weiter verschärfe­n.

Im vergangene­n Jahr hätten 570.000 Stellen nicht besetzt werden können, erklärte das Institut. „Für die Unternehme­n bedeutet das: Ihr Produktion­spotenzial bleibt auf der Strecke. Eigentlich könnten sie mehr produziere­n, doch dafür fehlen Mitarbeite­r.“

Da sich das Fachkräfte­problem in den kommenden Jahren noch verschärfe­n werde, stiegen auch die Kosten des Fachkräfte­mangels, hieß es weiter. Laut IW wird sich das verloren gegangene Produktion­spotenzial 2027 voraussich­tlich bereits auf 74 Milliarden Euro belaufen. „Um die Fachkräfte­lücke zu verringern, braucht es vor allem gut qualifizie­rte Zuwanderer“, erklärte das Institut. „Besonders effektiv“wäre es demnach aber, „wenn ältere Beschäftig­te länger arbeiten würden“. Unternehme­n sollten daher versuchen, erfahrene Mitarbeite­r „mit passenden Angeboten“länger im Betrieb zu halten.

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