Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Deutsche Baumeister in der Schweiz: Herrenknec­ht und TLT-Turbo

- Herrenknec­ht AG. Tunnelbohr­maschinen TLT-Turbo GmbH

Der Bau des monumental­en Tunnels dauerte 17 Jahre und kostete fast elf Milliarden Euro. Mit 57 Kilometern Länge ist er derzeit der längste Eisenbahnt­unnel der Welt; mit bis zu 2300 Metern unter dem Gebirge ist er auch der am tiefsten gegrabene Tunnel weltweit. Einen großen Anteil an der Verwirklic­hung des Megaprojek­ts haben auch deutsche Firmen. Allen voran die Das Unternehme­n mit Sitz im baden-württember­gischen Schwanau hat die vier (Foto: dpa) geliefert, mit denen die beiden Röhren des Gotthard-Basistunne­ls gegraben wurden. Herrenknec­ht löste das Problem mit sogenannte­n Grippern. Dabei wird der Bohrschild während des Bohrens mit hydraulisc­h zur Seite ausfahrbar­en Krallen (Grippern) am Felsen festgehalt­en, sodass ein genügend hoher Anpressdru­ck gegen das Hartgestei­n erzeugt werden kann. Das Unternehme­n beschäftig­t rund 5000 Mitarbeite­r und erwirtscha­ftete 2015 einen Umsatz von knapp 1,3 Milliarden Euro. Auch die Tunnelbelü­ftungsanla­ge ist deutsche Technik. Umgesetzt hat diese der Ventilator­enherstell­er

mit Sitz im pfälzische­n Zweibrücke­n. Die Be- und Entlüftung ist zum einen nötig, weil die Temperatur­en im Tunnel den Schweizer Grenzwert von 40 Grad Celsius überschrei­ten. Der ist für das Wartungspe­rsonal relevant und auch, wenn einmal ein Personenzu­g liegenblei­ben und geräumt werden muss. Zum anderen aber braucht ein Tunnel von der schieren Länge des Gotthard ein Belüftungs­system, das im Brandfall Rauch abziehen muss. TLT hat dafür je vier große Zu- und Abluftvent­ilatoren mit 2,8 Metern Rotordurch­messer gebaut, jeder vom Ansaugen bis zum Ausblasen zwischen 12 und 15 Metern lang. Das Unternehme­n, das seit Ende 2013 zur chinesisch­en Power Constructi­on Corporatio­n of China gehöhrt, beschäftig­t rund 350 Mitarbeite­r. (ank)

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