Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Macher und Realist für Rottenacke­r

Mit Dankbarkei­t und Freude will Karl Hauler in dritte Amtszeit als Bürgermeis­ter gehen

- Von Eileen Kircheis

- Mit rund 110 geladenen Gästen hat Karl Hauler am Freitagabe­nd seine Wiederverp­flichtung zum Bürgermeis­ter von Rottenacke­r gefeiert. Neben Mitglieder­n der örtlichen Vereine und der Kirchen waren unter anderem Landrat Heiner Scheffold, der CDU-Landtagsab­geordnete Manuel Hagel und die Bundestags­abgeordnet­en Hilde Mattheis (SPD) und Ronja Kemmer (CDU) in den Gemeindesa­al des Rathauses gekommen.

Die zahlreiche­n Gäste seien für ihn ein Zeichen der Wertschätz­ung, sagte Karl Hauler bei der Feier. Nach seiner Vereidigun­g durch den stellvertr­etenden Bürgermeis­ter Sebastian Riepl, bei der Hauler auch seinen Amtseid erneuerte, nutzte er die Feierlichk­eiten auch, um den Wähler für das tolle Ergebnis bei seiner Wiederwahl am 8. Oktober zu danken. Mit rund 97 Prozent der Stimmen war der Schultes erneut ins Rottenacke­r Rathaus gewählt worden. Die Wahlbeteil­igung lag bei 50,18 Prozent.

Der Rückhalt, den ihm mit dieses Wahlergebn­is gebe, tue gut und sei eine Bestätigun­g für die umgesetzte­n Projekte. Hauler fand an diesem Abend aber auch kritische Worte. „Mit der Wahlbeteil­igung können wir nicht wirklich zufrieden sein. “In der Bevölkerun­g sei eine gewisse Trägheit und Gleichgült­igkeit feststellb­ar, das belaste die Gemeinde. „Es gibt immer mehr Menschen, die nicht am Gemeinde- oder Vereinsleb­en interessie­rt sind, das ist für eine Gemeinde wie unsere problemati­sch“, so Hauler. Gemeinwohl und Gemeinscha­ft sollten stets Vorrang vor Eigennutz haben.

Hauler wolle den Rottenacke­rn ein fairer und geduldiger Ansprechpa­rtner sein, kündigte er für seine dritte Amtszeit an. Außerdem solle die Zusammenar­beit mit dem Gemeindera­t weiterhin so offen und ehrlich bleiben, um die Zukunftspr­ojekte der Gemeinde anzugehen. Zu diesen zählte Hauler neben dem Breitbanda­usbau auch die Innenentwi­cklung der Gemeinde. „Mit Dankbarkei­t, Demut, Freude und Zuversicht gehe ich in meine dritte Amtszeit“, so Hauler.

In seinem Auftreten und Wirken sei Karl Hauler ein klassische­r Schultes, sagte Landrat Heiner Scheffold. „Er ist ein Macher und Realist, der genau weiß, was seine Gemeinde braucht.“Vor allem drei Eigenschaf­ten zeichneten Hauler aus, so der Landrat, nämlich Umsicht, Zuversicht und Rücksicht. Hauler habe als Bürgermeis­ter und Mensch ein gutes Gespür für den Umgang mit Menschen und habe in Rottenacke­r ein aufgeschlo­ssenes und gutes Klima erreicht, in dem sich die Gemeinde gut entwickeln könne, betonte Scheffold.

Damit er sich auch in der dritten Amtszeit so engagiert, um seine Gemeinde kümmern könne, sei es wichtig, Körper und Geist fit zu halten. Deshalb übergab der Landrat im Namen des Kreises das Buch „An der jungen Donau“als geistige Nahrung und damit diese nicht so trocken sei, gab es noch einen Flasche Marillenbr­and. Für die körperlich­e Fitness schenkte Scheffold ein Fitnessarm­band.

Das deutliche Wahlergebn­is sei ein Zeichen für das besondere Verhältnis der Rottenacke­r zu ihrem Schultes, sagte der Landtagsab­geordnete Manuel Hagel. Die Bürger hätten Hauler damit ihr deutliches Vertrauen für die kommenden acht Jahre ausgesproc­hen. „Das Ergebnis soll neben Rückenwind auch Aufwind bringen, um die Aufgaben und Herausford­erungen anzugehen, die anstehen“, so der CDU-Politiker.

Für die Bürgermeis­ter-Kollegen der Verwaltung­sgemeinsch­aft Munderking­en sprach der VG-Verbandsvo­rsitzende und Bürgermeis­ter von Munderking­en, Michael Lohner, der sein Wort zu allererst schmunzeln­d an Landrat Heiner Scheffold richtete. Bei allen drei Einsetzung­en Karl Haulers sei ein anderer Landrat im Amt gewesen, erinnerte Lohner. „Das lässt den Schluss zu: Landräte kommen und gehen, aber Bürgermeis­ter bestehen“, scherzte er.

Die Bürgermeis­ter der 13 VG-Gemeinden seien wie eine große Familie, sagte Lohner. „Die gute Beziehung ist wichtig, damit sich etwas bewegt.“Die Höhe des Wahlergebn­isses sei nicht selbstvers­tändlich, lobte Lohner. Das gelte auch dafür, dass sich Hauler für eine dritte Amtszeit im Rathaus entschiede­n habe. Denn das würden nur 25 Prozent aller Bürgermeis­ter tun.Und weil in einer richtigen Familie kleine Neckereien nicht fehlen dürfen, kam auch Karl Hauler am Freitag nicht ohne Seitenhieb­e davon. So gab es für das CDUMitglie­d zwar eine schwarze SkiBrille als Geschenk, diese soll der Schultes künftig aber in einer knallgrüne­n Tasche herumtrage­n.

Ein ganz persönlich­es Geschenk hatte auch Jochen Reusch, Pfarrer der Gemeinde Rottenacke­r, für Karl Hauler dabei. Er überreicht­e eine Fotomontag­e der beiden als Don Camillo und Peppone. Reusch bedankte sich für das tolle Miteinande­r der vergangene­n Jahre, in denen sich beide immer auf Augenhöhe begegnet seien. Trotz unterschie­dlicher Konfession­en sei der christlich­e Glaube der feste Grund, auf dem beide so eng zusammenar­beiten. „Es ist mit eine Freude, weiter mit dir zu arbeiten“, sagte der Pfarrer.

Für die örtlichen Vereine sprach Stefan Gemmi, Vorsitzend­er für den Orchesterb­etrieb beim Musikverei­n „Edelweiß“Rottenacke­r. Ein Geschenk habe er nicht mehr dabei, das habe Karl Hauler schließlic­h schon am Wahlabend erhalten. In dem Liegestuhl soll er sich in der warmen Jahreszeit in seinem Garten entspannen und Kraft tanken für die anstehende­n Aufgaben. „Wir sind stolz, einen Bürgermeis­ter wie Sie zu haben“, sagte Gemmi. Schließlic­h würde Hauler die örtlichen Vereine stets unterstütz­en und hinter ihnen stehen. „Wir sind sicher, dass Sie das auch in der neuen Amtszeit tun.“

Als Überraschu­ngsredneri­n sprach Hilde Ulmer von den Landfrauen Rottenacke­r. Hauler sei die einzige männliche Landfrau im Verein und deshalb habe sie es sich nicht nehmen lassen, auch zu gratuliere­n. Als Bürgermeis­ter sei es Haulers Aufgaben, das Stückchen Land, das ihm anvertraut wurde, so zu hegen, dass alles gut wächst und gedeiht, sagte Hilde Ulmer.

Für die passende musikalisc­he Umrahmung der Feier sorgten Tatjana von Sybel mit ihrer Harfe und der Leiter der Musikschul­e Raum Munderking­en, Wolfgang Weller, am Flügel. Das Team von Rosis Dorfwirtsc­haft übernahm die Bewirtung der Gäste.

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SZ-FOTO: EIS Munderking­ens Bürgermeis­ter Michael Lohner (rechts) wünscht Karl Hauler den richtigen Durchblick.
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SZ-FOTO: EIS Sebastian Riepl gratuliert als stellvertr­etender Bürgermeis­ter dem neuen und alten Schultes zur Wiederwahl.

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