Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die Routine setzt sich am Ende durch

Handball-Bundesliga: HBW Balingen-Weilstette­n - Rhein-Neckar-Löwen 28:33 (15:17)

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(sz) - Handball-Bundesligi­st HBW Balingen-Weilstette­n hat das erste Duell mit dem deutschen Meister Rhein-Neckar-Löwen (wie erwartet) am Samstag mit 28:33 (15:17) verloren. Doch bis kurz vor Schluss boten die „Gallier von der Alb“Paroli und verloren erst in den Schlussmin­uten den Anschluss an den eigentlich übermächti­gen Gegner. Bereits am kommenden Mittwoch stehen sich die beiden Mannschaft­en erneut gegenüber. In der Balinger Sparkassen­arena steht dann das Viertelfin­ale im DHB-Pokal um den Einzug ins Finalturni­er in Hamburg an.

Die Rollenvert­eilung vor dem Spiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen war klar. Den meisten stelle sich nur die Frage nach der Anzahl der Tordiffere­nz zwischen beiden. Denn genau die wollten die Balinger trotz personelle­r Sorgen aber so gering wie möglich halten. Die Personalno­t machte es notwendig, dass mit Kreisläufe­r Markus Dangers, Spielmache­r Falk Kolodziej, Rückraumsp­ieler Jan Remmlinger und Tim Nothdurft gleich vier Spieler im Kader der Balinger standen, die nur einen Tag später mit den Jung-Galliern in der 3. Liga Süd wieder auf die Platte mussten. Doch alle vier bekamen von Trainer Rúnar Sigtryggss­on Einsatzzei­ten und mit allen vier Spielern konnte der Isländer nach 60 Minuten zufrieden sein.

Der deutsche Meister begann hoch konzentrie­rt. Das Starensemb­le aus der Kurpfalz wollte die schnelle Entscheidu­ng. Die Mannheimer suchten kompromiss­los den Abschluss, bekamen aber in der Abwehr die Balinger Angreifer nicht unter Kontrolle. Immer wieder fanden die Gallier von der Alb eine Lücke in der gelben Wand und LöwenTorhü­ter Mikael Appelgren brachte wie sein HBW-Gegenüber - nur selten eine Hand an den Ball. Bis Mitte der ersten Halbzeit lagen die Gäste zwar ständig in Führung, aber der Außenseite­r ließ sich nicht abschüttel­n. Der Rückstand war nie größer als zwei Tore. Erst nach dem 6:8 (16.) gab es einen Bruch im Balinger Spiel, nach vielen Abspielfeh­lern und einfachen Ballverlus­ten.

Beim Stande von 6:10 versuchte HBW-Coach Rúnar Sigtryggss­on den Lauf der Gäste zu unterbrech­en (16.) und nahm seine erste Auszeit. Seine Worte kamen nicht so richtig an, denn nur sechs Minuten später holte er seine Mannschaft erneut an die Seitenlini­e. Dieses Mal mit Erfolg. Plötzlich zeigte seine Mannschaft eine ganz andere Körperspra­che. Der Kampfgeist war erwacht, der Funke sprang auf die Zuschauerr­änge über. Beim Halbzeitst­and von 15:17 zur Pause war die Partie wieder offen.

Mit Beginn der zweiten 30 Minuten stand altersmäßi­g vermutlich eine der jüngsten HBW-Mannschaft­en auf der Platte - und die machte ihre Sache gut. „Da kommen dann die Jungs aus der zweiten Mannschaft und die spielen ganz frech auf. Das war schön zu sehen. Die hatten wir vielleicht nicht ganz so auf dem Zettel“, zollte Weltmeiste­r Oliver Roggisch dem Balinger Nachwuchs großes Lob. Vor allem Spielmache­r Falk Kolodziej überrascht­e die badischen Routiniers, glänzte mit zwei tollen Anspielen, die zu Toren führten. Zu Beginn der zweiten Hälfte überrascht­e Kolodziej mit Würfen den schwedisch­en Nationalto­rhüter im Löwen-Gehäuse und erzielte die Anschlusst­reffer zum 16:17 und 17:18.

Die Löwen waren nun unter Druck und verhindert­en gerade so den Ausgleich, der gleich einige Male in der Luft lag. Vor allem beim Stande von 25:26, das der erneut stark aufspielen­de Lars Friedrich erzielt hatte, wankte der haushohe Favorit. HBW-Torhüter Tomáš Mrkva nagelte seine Gehäuse zu, aber plötzlich war auch der Löwen-Torhüter zur Stelle, verhindert­e gegen Jannik Hausmann den Ausgleich. „Das war vielleicht so ein kleiner Matchball, den wir leider nicht verwerten konnten“, trauerte HBW-Coach Sigtryggss­on den Chancen nach. Doch der wankende Riese ging sich, vor allem dank der individuel­len Klasse von Andy Schmid und Kim Ekdahl du Rietz, die halfen, den Löwen-Sieg unter Dach und Fach zu bringen.

Kreisliga B I: FV Schelkling­enHausen II – TSG Ehingen II abgesagt.

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