Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zweiter gegen Dritter oder: Riesenchan­ce für den VfB

Ein Sieg heute gegen Mitabsteig­er Hannover wäre für Stuttgart ein gewaltiger Schritt Richtung Wiederaufs­tieg

- Von Jürgen Schattman und unseren Agenturen

STUTTGART - Wenn der VfB Stuttgart heute (20.15 Uhr/Sky und Sport1) auf Mitabsteig­er Hannover 96 trifft, dann hat der Zweitliga-Zweite im Duell gegen den Dritten eine Riesenchan­ce. Bei einem Heimsieg – es wäre der sechste in Folge – hätte der seit sechs Spielen unbesiegte VfB bereits sieben Punkte Vorsprung auf den Relegation­srang. Die Stuttgarte­r wären dann wieder Spitzenrei­ter vor Braunschwe­ig, der Wiederaufs­tieg würde ein gehöriges Stück näher rücken, und für den Rivalen aus Niedersach­sen, vor der Saison neben dem VfB als Zweitligaf­avorit gehandelt, wäre es psychologi­sch kurz vor der Winterpaus­e ein mächtiger Tiefschlag.

„Vorfreude, Anspannung, Konzentrat­ion“– das seien die Gefühle vor der Partie, sagte VfB-Trainer Hannes Wolf. Tatsächlic­h erwartet die Mannschaft erneut ein fast ausverkauf­tes Stadion mit an die 60 000 Zuschauern. Der VfB bleibt also der populärste Zweitligac­lub Europas, ob er auch der beste ist, wird man sehen. Kapitän Christian Gentner findet, die Tabelle bedeute zum jetzigen Zeitpunkt gar nichts. „Bis Mai ist es noch ein langes Stück Weg und viel Arbeit“, sagte der 31-Jährige dem „Kicker“, „wir müssen uns weiterentw­ickeln, bei der Sauberkeit im Passspiel, beim Tempo. Wir arbeiten daran, aber das können wir wesentlich besser machen.“Auch Wolf ist weit entfernt von Euphorie: „Die momentane Situation fühlt sich natürlich gut an, aber es bringt nichts, sich damit zu beschäftig­en.“

Während Wolf die Qual der Wahl hat – auch der langzeitve­rletzte Daniel Ginczek soll nach einer starken Trainingsw­oche im Kader stehen – muss Hannover auf die verletzten Verteidige­r Felipe und Stürmer Artur Sobiech verzichten. Trainer Daniel Stendel gab kund, das Duell am Wasen „das erste Spiel, in dem wir nicht Favorit sind“, dennoch sei das Ziel klar: „Wir wollen drei Punkte mitnehmen.“Tatsächlic­h steht heute vor allem Hannover unter Druck. Präsident Martin Kind nennt den Aufstieg „alternativ­los“.

Wolf weiß das: „Wir wissen, dass wir eine Topleistun­g brauchen“, Hannover werde Stuttgart alles abverlange­n mit seinen „vielen schnellen Spielern“, sagt er. Einer davon ist Martin Harnik. Der Österreich­er verließ Stuttgart nach dem Abstieg, zuletzt traf er wieder zuverlässi­g, und Wolf hat großen Respekt vor ihm: „Er ist ein guter Spieler mit Wucht, Geschwindi­gkeit und Abschlussq­ualität. Wir müssen brutal auf ihn aufpassen.“ Tor: Fiesel (32.). – Gelb-Rote Karte: Altmann (FVR/48.). – Zuschauer: 1500.

 ?? FOTO: DPA ?? Weit weg von der Euphorie: VfBTrainer Hannes Wolf.
FOTO: DPA Weit weg von der Euphorie: VfBTrainer Hannes Wolf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany