Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Engel-Areal nimmt langsam Formen an

Ertinger Gemeindera­t billigt in letzter Sitzung des Jahres städtebaul­iches Konzept

- Von Wolfgang Lutz

- Mit der Vorstellun­g des städtebaul­ichen Konzepts für das Engel-Areal in Ertingen hat die Gemeinde einen weiteren Schritt zur Verwirklic­hung und Umsetzung dieses Vorhabens unternomme­n. Der Gemeindera­t billigte am Montagaben­d einstimmig das von Architekt Clemens Künster vorgeschla­gene Konzept. Zwar ist noch viel zu tun bis zum endgültige­n Aufstellun­gsbeschlus­s, aber die Weichen sind nun gestellt.

Für Architekt Clemens Künster war es ein Anliegen, dem Gremium die wichtigste­n Eckpunkte des städtebaul­ichen Konzepts, das ja zum Teil auch miteinande­r erarbeitet wurde, vorzutrage­n. Dazu gehören natürlich die drei giebelseit­ig der Dorfeinfah­rt zugewandte­n Mehrfamili­enhäuser mit jeweils einem Dach- und zwei Vollgescho­ssen. Sie sollen mit Satteldäch­ern und einer Neigung von 30 bis 35 Grad gebaut werden und jeweils neun bis zehn Wohneinhei­ten bieten. Das Gelände lässt es ferner zu, halbgescho­ssig in Tiefgarage­n der drei Gebäude einzufahre­n, so dass sich die erste Wohnebene etwa eineinhalb Meter über dem Straßenniv­eau abhebt. Auf dem rückwärtig­en Gelände weist der Planentwur­f den Bau von Einfamilie­nhäusern aus. Momentan sei der „Kreisverke­hr-Süd“nach den derzeitige­n Planmöglic­hkeiten im Konzept dargestell­t. Hier, so Künster, gebe es aber bis zur Realisieru­ng noch einige Fragen zu klären.

Sabine Kunze bezeichnet­e den Planvorsch­lag als gute Lösung, die viele Möglichkei­ten offen lasse, so dass der Plan auch der Umgebung angepasst werden könne. Das sei auch im Interesse eines harmonisch­en Ortsbilds. Armin Höninger war es ein Anliegen zu prüfen, ob der bisherige Fußweg in diesem Bereich wieder eingeplant werden kann. Da er jetzt schon zum großen Teil in Privatbesi­tz ist, muss hier mit den Eigentümer­n verhandelt werden, so Ortsbaumei­ster Fiederer.

Oliver Weigand wollte wissen: „Wie sieht es mit der Gastronomi­e auf dem bisherigen Engel-Areal aus?“ Laut Bürgermeis­ter Jürgen Köhler habe der Investor kein Interesse daran, obwohl der Bebauungsp­lan dies zulassen würde. Thomas Karthan erkundigte sich nach der geplanten Bushaltest­elle und damit verbunden auch über die überdachte­n Fahrradabs­tellplätze.

Keine Kosten kommen auf die Anlieger beim Bau des Kreisels zu, stellte Architekt Markus Wiehl vom Planungsbü­ro Funk auf Nachfrage von Wolfgang Gaber klar. Wohl aber müsse eine Verkehrser­hebung durchgefüh­rt werden, um die Verkehrsst­röme zu erfassen, was schon nächste Woche geschehen soll. „Wir bauen auf Grund des Landes und das will wissen, wie das Verkehrsau­fkommen an diesem Punkt ist“, so Bürgermeis­ter Köhler. „Wir müssen auch nachweisen, dass der Kreisverke­hr kein Hindernis an dieser Stelle darstellt und der Verkehr dadurch nicht langsamer fließt“, erläuterte Achitekt Wiehl. Natürlich koste der Kreisel mehr – etwa 100 000 Euro – als eine normale Einmündung und es werde auch mehr Gelände verbaut. Auf der anderen Seite müsste die Dorfzufahr­t bei einer „normalen Einmündung“ebenfalls aufgeweite­t und großzügige­r gestaltet werden, so dass sich die Mehrkosten dann nicht mehr in diesem Maße bemerkbar machen würden, so Wiehl.

Bei diesem Zwischenst­ück, also dem Bereich, in dem eine neue Straßenfüh­rung und Kreisel zum Tragen kommen sollen, wird es notwendig, die Kanalisati­on neu zu verlegen und ausreichen­d zu dimensioni­eren, führte der Architekt auf Nachfrage von Wolfgang Gaber aus.

Am Schluss der sachlich geführten Debatte wollte Armin Höninger noch wissen: „Wo bleibt die angedachte Brunnenges­taltung?“Es sei ja bekannt, dass das fließende Grundund Schichtwas­ser in irgend einer Form gestalteri­sch in das Vorhaben mit einfließen soll. Bürgermeis­ter Köhler bestätigte ihm, dass dies der Fall sein werde und der Standort nördlich des jetzt noch bestehende­n Engels sein soll, „dort, wo immer Erdbeeren verkauft werden“.

„Es ist noch viel zu tun, damit Anfang Februar der Aufstellun­gsbeschlus­s erfolgen kann“, so der Bürgermeis­ter, bevor der Gemeindera­t einstimmig grünes Licht zum städtebaul­ichen Konzept gab.

 ?? PLANSKIZZE: KÜNSTER PLANUNGSGE­SELLSCHAFT ?? Die Planskizze des Engel-Areals zeigt den geplanten Kreisel auf dem Gelände des ehemaligen Bankgebäud­es, die drei Mehrfamili­enhäuser an der Dorfeinfah­rt und dahinter liegend die geplante Bebauung mit Einfamilie­nhäusern.
PLANSKIZZE: KÜNSTER PLANUNGSGE­SELLSCHAFT Die Planskizze des Engel-Areals zeigt den geplanten Kreisel auf dem Gelände des ehemaligen Bankgebäud­es, die drei Mehrfamili­enhäuser an der Dorfeinfah­rt und dahinter liegend die geplante Bebauung mit Einfamilie­nhäusern.

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