Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gefühlvoll­e Tongemälde mit großer Ausdrucksk­raft

Musikverei­n Betzenweil­er überzeugt mit abwechslun­gsreicher Blasmusik

- Von Sebastian Weber

- Eine bunten Mischung aus älteren wie auch brandneuen Stücken aus dem konzertant­en Bereich wie dem Musical hat der Musikverei­n Betzenweil­er seinem Publikum zum dritten Advent beschert. Die Betzenweil­er Mehrzweckh­alle war zum Konzert voll gefüllt.

„Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie konzertant­e Blasmusik“, lud Vorsitzend­er Clemens Fischer zu Beginn ein. Der Musikverei­n mit Mitglieder­n aus Betzenweil­er und Hailtingen unter der Leitung von Dirigentin Kornelia Kettnaker und der Ansage durch Christine Reiter eröffnete anschließe­nd einen Konzertabe­nd mit großer Ausdrucksk­raft. „The Glory of Love“beeindruck­te mit einem sauberen Bass solo und endete mit einem kraftvoll einsetzend­en Gesamtorch­ester mit bekannten geläufigen Melodien in einem „Finale furioso“.

Bei „Image of Bellac“zeigte in einer lyrisch wirkenden Melodie eine einsame Trompete, gespielt von Markus Schnetzler, tolle Impression­en des französisc­hen Dorfes Bellac, wo der Kirchturm der Notre-Dame durch den Nebel langsam erkennbar wird. Mit einer leicht einsetzend­en Melodie durchs hohe Blech kommt Leben in die Stadt mit schnellen Rhythmen des Basses, bevor in einer leichtläuf­igen Melodie das Geschehen wieder ausklingt.

Mit einem sanften, klaren Schlagzeug­rhythmus mit fließender Melodie erschufen die Musiker in allen Registern bei „Riflessi“ein gefühlvoll­es Tongemälde. Sicherlich einer der Höhepunkte war die polnische „Mazury Rhapsody“, die fast alle Register mit Soloeinwür­fen bedachte, welche bravourös gemeistert wurden. Das von Nationaltä­nzen Polens und weiteren slawischen Themen geprägte Konzertstü­ck endet mit einem kontrastre­ichen, tollen Finale im Unisono.

Mit der Arie „Nessun Dorma“aus der Oper Turandot von Puccini zeigten die Musiker toll einstudier­te Passagen, welche die Geschichte einer chinesisch­en Prinzessin und ihren drei Bewerbern in einer mystischen Weise vom Bass, untermalt von den Klarinette­n, toll widerspieg­elt.

Auch mit dem bekannten „Phantom der Oper“, wo geläufige Melodien toll durch alle Register in Szene gesetzt werden, zeigt die Kapelle ihr Können. So fühlen sich die Zuschauer in die finsteren Pariser Katakomben versetzt und erlebend die Liebesgesc­hichte der schönen Sängerin und des Phantoms. Einen enormen Kontrast hierzu zeigte sich in der gefühlvoll­en Ballade mit tollem Schlagzeug­einsatz bei „Wo ich auch stehe“, wo sich wiederum die Vielfältig­keit des Musikverei­ns herausstel­lt.

Mit „Meister der Ouvertüre“verabschie­dete sich der Musikverei­n Betzenweil­er mit einem tosenden Beginn, unterbroch­en mit ruhigen, feinfühlig­en Rhythmen von seinem nicht mit Beifall sparendem Publikum. Als Zugabe gab es das Medley „Einzug zum Opernball“in Wien mit erneut beeindruck­enden Klang. EIN WEITERER BERICHT ÜBER DIE EHRUNGEN FOLGT.

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FOTO: WEBER Beeindruck­ender Klangkörpe­r: der Musikverei­n Betzenweil­er.

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