Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Biogasanlage liefert 55 000 Megawattstunden
Die große Anlage in Daugendorf ist nicht in die Energiebilanz der Stadt Riedlingen eingerechnet
(uno) - In der Energiebilanz der Stadt Riedlingen (SZ vom 15. Dezember) wird die Biogasanlage bei Daugendorf nicht eingerechnet. Dies hatte auch der Geschäftsführer der Energieagentur Biberach, Walter Göppel, in seinem Vortrag vor dem Gemeinderat bestätigt.
Einge Leser der Schwäbischen Zeitung hatten sich gewundert, dass der Anteil der regenerativen Energien in der Stadt nur bei rund 17 Prozent liegt, trotz der großen Biogasanlage bei Daugendorf. Doch diese wird nicht mitgezählt – weil sie zwar Rohgas ins Netz einspeist, aber nicht alles Gas ausschließlich in Riedlingen abgenommen wird, so Walter Göppel.
Würde die Anlage in der Riedlinger Bilanz ihren Niederschlag finden, wären die Zahlen für die Stadt deutlich anders, wie auch Mitgesellschafter und Gemeinderat Stefan Schmid betont. Danach werden dort im Schnitt 1000 bis 1300 Kubikmeter Rohgas in der Stunde produziert. Dies entspricht umgerechnet am Tag etwa 15 000 bis 17 000 Litern Heizöl, die so ersetzt werden können. Rechnet man das in Kilowattstunden um, so liefere die Anlage rund 55 000 Megawattstunden im Jahr, wie Schmid vorrechnet.
Setzt man die dort produzierten 55 000 Megawattstunden ins Verhältnis zum Gesamtenergieverbrauch in Riedlingen ergibt sich ein deutlich höheren Anteil der erneuerbaren Energien. Denn der allein deckt rund 20 Prozent des Energiebedarfs der Stadt ab.
Stefan Schmid kann nicht ganz nachvollziehen, warum die Leitung der Anlage nicht der Energiebilanz der Stadt zugeschlagen wird. Denn gerade in der kalten Jahreszeit werde das Gas in die sogenannte kleine Ringleitung eingespeist, die ausschließlich Haushalte in Riedlingen und Ertingen bedient.