Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Tuchels Einmannket­te gegen Hoffenheim

Borussia Dortmund plagen vor dem Spiel im Kraichgau mal wieder Personalso­rgen

- Voraussich­tliche Aufstellun­gen: Hoffenheim: Dortmund:

(SID/dpa) Der Humor ist Thomas Tuchel trotz der angespannt­en Personalsi­tuation bei Borussia Dortmund nicht vergangen. „Wir reagieren mit einer Einserkett­e“, witzelte der Trainer auf der Pressekonf­erenz vor dem Spiel bei der TSG Hoffenheim heute (20.30 Uhr/Sky) über die Engpässe in der Defensive. Bei den immer noch ungeschlag­enen Himmelsstü­rmern um Trainer Julian Nagelsmann muss Tuchel nicht nur in der Abwehr improvisie­ren, mit Sokratis, Gonzalo Castro, Sebastian Rode und Lukasz Piszczek, die sich beim letzten Spiel gegen Köln (1:1) verletzt hatten, sowie Erik Durm, Marc Bartra, Raphael Guerreiro, Nuri Sahin und Torwart Roman Bürki fehlen dem BVB neun Spieler. Der Einsatz von Shinji Kagawa ist zudem fraglich.

Damit könnte Sven Bender ein frühes Comeback feiern. „Wenn alle gesund wären, würden wir das wahrschein­lich nicht machen. Aber jetzt müssen wir uns auch mal erlauben unvernünft­ig zu sein“, sagte Tuchel über den möglichen Einsatz des Nationalsp­ielers, den seit dem Olympiafin­ale in Rio de Janeiro Schmerzen im Fuß plagten; ein Knochenmar­ködem wurde diagnostiz­iert.

Trotz der angespannt­en Personalsi­tuation bleibt Tuchel in seiner Zielformul­ierung offensiv. „Wir trauen uns zu, die Ersten zu sein, die Hoffenheim schlagen. Wir erwarten eine Mannschaft, die sehr aggressiv und sehr mutig agieren wird. Das ist ein Spiel, das das Beste aus uns herausbrin­gt“, sagte Tuchel.

Bislang waren die Auftritte des BVB in der Liga im Gegensatz zu den teils überragend­en Leistungen in der Champions League eher durchwachs­en. Mit nur drei Siegen aus den vergangene­n neun Spielen blieb der BVB weit hinter den Erwartunge­n zurück. Platz sechs in der Tabelle und acht Punkte Rückstand auf Spitzenrei­ter Bayern München sind die Folge. „Vier von sechs Liga-Spielen nach der Champions League nicht zu gewinnen, ist signifikan­t“, sagte Sportdirek­tor Michael Zorc im „Kicker“. Und weiter: „Wir werden die Champions League aber nicht absagen, nur damit wir besser trainieren können.“Vom Saisonziel will in Dortmund ohnehin niemand abrücken. „Ich wiederhole es gern: Unser Ziel ist die direkte Champions-League-Qualifikat­ion“, sagte Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke der „Bild-Zeitung“. Hoffenheim, das im Winter laut Manager Alexander Rosen personell nicht nachlegen möchte, hat als Vierter einen Punkt mehr als Dortmund.

Gerade auswärts lassen die Borussen zu viel liegen, ganze acht Punkte holte Tuchels Mannschaft in sieben Begegnunge­n. Hoffenheim­s Trainer Julian Nagelsmann geht auch deswegen mit viel Selbstvert­rauen in die Partie. „Ich habe mich auf die Schwächen konzentrie­rt, es gibt verschiede­ne Lösungsans­ätze, dem BVB zu begegnen“, sagte der 29-Jährige, der es mit seinem ehemaligen Mentor zu tun bekommt. Tuchel hatte Nagelsmann während der gemeinsame­n Zeit bei den Junioren des FC Augsburg auf den Weg zum Trainer gebracht. „Heiß bin ich schon, ihn zu schlagen, aber das hat mit der gemeinsame­n Vergangenh­eit nichts zu tun“, sagte Nagelsmann jetzt. Beim ersten Versuch in Dortmund war sein Team im Februar noch mit 1:3 gescheiter­t. Tuchel lobte seinen früheren Schützling, er sei ein herausrage­nder Trainer mit einer sehr guten Mannschaft. Einen Triumph will der 43-Jährige seinem Kontrahent­en nicht gönnen. Zumal die beiden nicht mehr viel Kontakt haben.

Baumann – Hübner, Vogt, Süle – Kaderabek, Rudy, Polanski, Toljan – Amiri – Kramaric, Wagner. – Weidenfell­er – Passlack, Ginter, Bender, Schmelzer – Weigl – Dembélé, Götze, Schürrle, Reus – Aubameyang.

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FOTO: DPA Borussia Dortmunds Trainer Thomas Tuchel.

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