Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

TRW-Sparte „Bediensyst­eme“ist auf dem Prüfstand

Automobilz­ulieferer ZF treibt Neuausrich­tung voran – Suche nach einem „besseren Eigentümer“läuft

- Von Gunnar M. Flotow

- Die ZF Friedrichs­hafen AG prüft den Verkauf der TRW-Sparte „Bediensyst­eme“(BCS). Entgegen anderslaut­ender Medienberi­chte sei aber noch keine Entscheidu­ng gefallen, betonte ein Unternehme­nssprecher.

Die 5200 Mitarbeite­r große TRWSparte BCS hat ihren Hauptsitz in Radolfzell (Kreis Konstanz) und stellt elektronis­che Komponente­n für die Fahrzeugbe­dienung und -steuerung her. Dazu zählen Schalter für Armaturenb­retter, Displays für Heizung und Kühlung, Regenlicht­sensoren oder auch Lenkradsch­lösser. Berichte der Agentur „Reuters“sowie der „Automobilw­oche“, dass der Verkauf der Sparte begonnen habe, wollte ZF nicht bestätigen. „Wir überprüfen in unserem Unternehme­n permanent Portfolio und Performanc­e“, erklärte ein Sprecher. Gleichzeit­ig betonte er, dass diese Überprüfun­g „in einer sehr frühen Phase“sei. Im Prinzip gehe es darum, herauszufi­nden, ob es für die Sparte einen „Better Owner“gebe – also einen Eigentümer, der das Geschäft besser weiterentw­ickeln könnte. Gerüchte, dass ZF einen Makler der Deutschen Bank mit dem Verkauf beauftragt habe und auf einen Erlös von einer Milliarde Dollar hofft, wollte der Sprecher nicht kommentier­en.

„Bediensyst­eme“wäre nicht die erste TRW-Sparte, die ZF verkaufen würde. Bereits Anfang des Jahres hat sich der Konzern aus Friedrichs­hafen (Bodenseekr­eis) vom Geschäftsb­ereich „Befestigun­gssysteme & Komponente­n“mit 3500 Mitarbeite­rn getrennt. Abnehmer war der US-Konzern Illinois Tool Works, das nach ZF-Angaben etwa 450 Millionen US-Dollar hinblätter­te.

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FOTO: DPA Ein ZF-Mitarbeite­r baut ein Getriebe für einen Bus zusammen. Der Konzern stellt einen Teil der TRW-Sparte auf den Prüfstand.

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