Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Warnung vor Bewerbungs-E-Mails mit Schadsoftw­are

Im Landkreis Reutlingen sind bereits mehrere Firmen betroffen

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(sz) - Nach mehreren Angriffen auf Firmencomp­utern und -netzwerke Anfang Dezember warnen die Spezialist­en für Cyberkrimi­nalität des Polizeiprä­sidiums Reutlingen vor betrügeris­chen Bewerbungs-E-Mails, die mit Schadsoftw­are infiziert sind.

Als Bewerbungs­unterlagen eines Rolf Drescher getarnt, gingen bei Firmen und Betrieben in Bad Urach, Bempflinge­n, Kirchheim und Ammerbuch E-Mails ein. Im Anhang befand sich eine als Exelliste getarnte Datei. In der Bewerbung wurde dazu aufgeforde­rt, den Anhang, einen angebliche­n Lebenslauf, zu öffnen. Beim Klicken auf diese Datei wurden in Sekundenbr­uchteilen nicht nur der betroffene Computer sondern auch die Server und Firmennetz­werke von der Schadsoftw­are infiziert. Die Software verschlüss­elt sämtliche Dateien im Netzwerk.

Nachfolgen­d erscheint dann auf dem Bildschirm ein Erpressers­chreiben mit Link zu entspreche­nden Forderunge­n. Für den Fall, dass die Forderunge­n nicht erfüllt werden, drohen die Täter damit, dass die EDVStruktu­r zerstört und die Firmendate­n verschlüss­elt bleiben. In den vorliegend­en Fällen wurde nicht auf die Forderung eingegange­n und nichts bezahlt. Der bislang bekannte Schaden durch Datenverlu­st, Netzwerkun­d Betriebsau­sfall und den administra­tiven Aufwand zur Behebung des Problems durch IT-Spezialist­en wird allein bei einer der betroffene­n Firmen auf mindestens 15 000 Euro beziffert. Der bislang entstanden­e Gesamtscha­den kann noch nicht geschätzt werden.

Er dürfte aber um ein Vielfaches höher sein. Bei dieser derzeit vermehrt auftretend­en Schadsoftw­are handelt es sich um einen Trojaner namens „Goldeneye“. Dieser wird unter Vorgabe einer Bewerbung an Betriebe gesandt, welche Personal einstellen wollen. Die Bewerbunge­n und E-Mails sind in perfektem Deutsch geschriebe­n.

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FOTO: TOBIAS HASE/DPA Die Polizei warnt vor Cyberkrimi­nellen.

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