Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Königin der Klatschspa­lten

Trauer um Zsa Zsa Gabor – Schauspiel­erin 99-jährig in Los Angeles gestorben

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(dpa) - Sie galt als Hollywood-Diva, obwohl sie weniger durch ihre künstleris­chen Leistungen als durch ihre neun Ehen und vielen Affären bekannt geworden ist: Zsa Zsa Gabor, 1917 in Budapest geboren, ist nach langer Krankheit im Alter von 99 Jahren in ihrem Haus in Bel Air gestorben. Die Glitzersze­ne trauert.

„Es wird nur eine Zsa Zsa Gabor geben. Und ich mochte sie sehr. Ruhe in Frieden, meine Liebe“, schrieb der Moderator Larry King auf Twitter. Schauspiel­erin Barbara Eden („Bezaubernd­e Jeannie“) würdigte ihre verstorben­e Kollegin mit den Worten: „Sie und ihre Schwestern waren reizende Damen, es war immer lustig und entzückend, sie um sich zu haben.“Auch Gabors Schwestern Magda und Eva hatten in Filmen und Fernsehser­ien mitgespiel­t.

Paris Hilton schrieb ihrer Freundin im Geiste auf Twitter: „Traurig, von Zsa Zsa Gabors Ableben zu hören. Mein Urgroßvate­r und sie waren so ein schönes Paar. Möge sie in Frieden ruhen.“Dazu postete sie ein Foto Zsa Zsa Gabors und des Hotelmagna­ten Conrad Hilton. Die beiden waren von 1942 bis 1947 verheirate­t. Aus der Ehe stammte Gabors einzige Tochter Constance Francesca Hilton, mit der sie sich später nur noch vor Gericht treffen sollte.

Gabor, die ihre Inszenieru­ngen in der Öffentlich­keit zelebriert hat, hatte sich schon seit Längerem zurückgezo­gen. Sie war schwer krank. Nach einem Sturz setzen ihr die Ärzte im Sommer 2010 eine neue Hüfte ein. Wegen einer Infektion wurde ihr später das rechte Bein teilweise amputiert. Sie sei ganz ruhig eingeschla­fen, sagte ihr achter Ehemann Frédéric Prinz von Anhalt. Die Ehe mit dem 26 Jahre jüngeren Mann, der seinen Titel durch Adoption erwarb, sollte am Ende die längste von Zsa Zsa Gabor werden. 30 Jahre waren die beiden zusammen.

Manch andere ihrer Ehen hatten nur ein Jahr oder weniger gehalten. Gabor, die aus einer jüdischen Familie stammt, konnte dem NS-Terror in Europa entkommen. Sie folgte ihrer Schwester Eva in die USA und wurde als Vamp berühmt. Zu ihren prominente­n Partnern gehörte neben Hilton auch Oscar-Preisträge­r George Sanders und der Unternehme­r John W. Ryan, der als Schöpfer der Barbiepupp­e gilt. In den 1950erJahr­en stand die ehemalige Miss Ungarn, die von Richard Tauber entdeckt wurde, häufig vor der Kamera, darunter in Filmen wie „Moulin Rouge“, „In den Krallen der Venus“und „Serenade einer großen Liebe“.

Doch berühmt wurde sie durch ihren extravagan­ten Lebensstil. Skandale säumten ihren Weg. Eine Ohrfeige für einen Verkehrspo­lizisten in Beverly Hills brachte sie 1989 drei Tage hinter Gitter. Mit der Schauspiel­erin Elke Sommer stritt sie sich vor Gericht, ebenso mit ihrer einzigen Tochter, Francesca Hilton, die sie wegen angebliche­n Betrugs auf Schadeners­atz verklagte. Mutter und Tochter hatten ein angespannt­es Verhältnis, es gab Klagen und Geldstreit­igkeiten. Francesca Hilton starb vor einem Jahr.

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FOTO: DPA Zsa Zsa Gabor und ihr Mann Frédéric Prinz von Anhalt besuchten im Februar 1994 eine Benefiz-Gala im Nationalth­eater in München.
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FOTO: AFP Die munteren Gabor-Schwestern: Zsa Zsa (Mitte), Eva (links) und Magda am Neujahrsta­g 1954.
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FOTO: UPI/DPA Mit Tochter Francesca Hilton 1953 in New York.

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