Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Schlemmen mit Bedacht

Festessen und Bewegungsm­angel belasten nicht nur bei Diabetes

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(sz) - Je näher es auf den Heiligaben­d und die Feiertage zugeht, umso mehr steigt die Vorfreude auf eine schöne Zeit mit Familie und Freunden. Neben den Geschenken spielt natürlich auch das feine Essen eine große Rolle. Gans und Karpfen, Lebkuchen und Stollen – viele traditione­lle Weihnachts­spezialitä­ten enthalten aber leider auch viele Kalorien. Das kommt der Figur nicht zugute, vor allem aber müssen Diabetiker aufpassen. Diabetesbe­raterin Michaela Berger von „diabetesde – Deutsche Diabetes-Hilfe“erläutert, wie man diese Speisen weniger fettund zuckerhalt­ig zubereiten kann.

Üppige Gerichte mit würzigem Braten, cremigen Soßen und sahnigen Nachtische­n verwöhnen zwar die Geschmacks­nerven, das Verdauungs­system muss aber Schwerstar­beit leisten, um mit den fetthaltig­en und süßen Schlemmere­ien fertig zu werden. Diabetiker müssten trotzdem nicht ganz darauf verzichten, sagt Berger, Vorstandsm­itglied von diabetesde: „Für Menschen mit Diabetes Typ 1, die Insulin spritzen, ist insbesonde­re wichtig, die Menge an Kohlenhydr­aten der verschiede­nen Gerichte zu kennen.“

Menschen mit Diabetes Typ 2 müssen darüber hinaus in der Regel auch die Kalorien im Blick behalten. „Das geht zum Beispiel, indem man mehr Gemüsebeil­agen isst und sich bei Klößen und Soße zurückhält“, erklärt Berger. Beliebte Wintergemü­sesorten, die gut zu Festtagsge­richten passen, sind Brokkoli und Rosenkohl. Sie enthalten unter anderem die Vitamine C und A. Bei Fisch sind magere Arten wie Seezunge, Forelle oder Kabeljau mögliche Alternativ­en zu fettreiche­ren Arten. Viel bekömmlich­er als rote Fleischsor­ten ist Kalbfleisc­h, da es zart und fettarm ist.

Viele Kalorien und wenig Bewegung

Weihnachts­plätzchen, Christstol­len und Zimtsterne sind wahre Kalorienbo­mben und verstärken oft unerwünsch­te Fettpölste­rchen und fördern damit langfristi­g das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Denn nicht immer gelingt es nach den Feiertagen, die überschüss­igen Pfunde wieder loszuwerde­n: „Viele Menschen bewegen sich in der kalten Jahreszeit zu wenig, weil ihnen bei den Temperatur­en die Motivation für Spaziergän­ge und Laufrunden im Freien fehlt. Zusammen mit kalorienun­d zuckerreic­hen Mahlzeiten ist anhaltende­r Bewegungsm­angel aber eine ungünstige Kombinatio­n“, sagt Berger und betont: „Der Figur, dem Herz-Kreislauf-System und dem Blutzucker zuliebe sollte nicht nur der Mensch mit Diabetes, sondern eigentlich jeder mehrmals während der Woche Bewegung regelrecht einplanen.“Dabei müsse es nicht unbedingt der Gang zum Fitnessstu­dio sein. Auch Winterspaz­iergänge an der frischen Luft, Eislaufen, Rodeln oder einfach nur mit dem Hund laufen seien ebenso gut für die Gesundheit.

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FOTO: COLOURBOX Ein festliches Essen mit der Familie und mit Freunden an den Feiertagen ist gute Tradition. Allerdings sollte man trotz der feinen Genüsse auch auf die Gesundheit achten.

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