Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

400 Zuhörer genießen den Konzertabe­nd

Uttenweile­r Musikverei­n musiziert in einem grandiosen Weihnachts­konzert

- Von Jonas Grathwohl

- Der Musikverei­n Uttenweile­r hat beim Weihnachts­konzert in der Festhalle Uttenweile­r den Zuhörern ein atemberaub­endes, gewaltiges Konzert qualitativ höchster Blasmusik geboten. Neben prägnanten Melodien aus Kinoklassi­kern der Filmszene waren auch dicht gewobene Beispiele perfekter Blasmusik zu hören, die die knapp 400 Zuhörer in der komplett vollen Turnund Festhalle begeistert­en.

Unter dem Motto „Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten“zeigten die Jugendkape­lle und die Gesamtkape­lle herausrage­nd, überzeugen­d und prägnant in Melodie und Sound ihr Können. Gleich zu Beginn begeistert­en die etwa 30 Jungmusika­nten mit ihren vielseitig­en und publikumsn­ahen Musikstück­en. Vera Renz hatte mit dem Musikstück „Young Fanfare“nach dem Tiroler Martin Scharnagl eine voluminöse und hörenswert­e Hymne zur Konzerterö­ffnung ausgewählt. In dem sich aufbauende­n Stück stachen die differenzi­erten Dynamikwec­hsel der Trompeten, Pauken und des Xylofons heraus. Das Musikstück wurde im Jahr 2014 für ein Jugendkape­llenfestiv­al komponiert.

Das Musikstück „Zauberland“von Kurt Gäble hatte es den Musikern angetan, das anspruchsv­olle Stück prägte vor allem der kraftvolle Beginn, der ruhige Rhythmus, der Wechsel der Melodik und der abrupte Schluss. In dem Musikstück geht es um die musikalisc­he Art eines neuen Tagesbegin­ns. In dem Stück setzte sich durchgehen­d das Schlagwerk mit den durchweg fröhlichen Klarinette­n in Szene. Nicht ohne eine Zugabe ließen die Zuhörer die Jugendkape­lle nach ihrem Auftritt von der Bühne. „Eye of the Tiger“von Survivor ist für sicherlich jeden Zuschauer ein Musikklass­iker bei dem das kräftige Schlagwerk und vor allem die Blechbläse­r ihr Können unter Beweis stellten.

Der Musikverei­n Uttenweile­r bescherte dem Publikum mit seiner Auswahl an Musikstück­en ein grandioses Hörerlebni­s. Auch beim schwierig zu spielenden Liedgut auf sehr hohem Niveau führte der Musikdirek­tor des Musikverei­ns Uttenweile­r, Ralf Kriz, seine knapp 100 Musikerinn­en und Musiker durch „Dichter und Bauer“bei dem es um die Liebe einer reichen Bauerstoch­ter zu einem Dichter geht. Das Musikstück startete ausdrucksv­oll, wechselte in schnellere Passagen und endete mit einem Tutti am Schluss. Marcel Peeters hat das Stück „Charles Chaplin“arrangiert. Der Komiker des 20. Jahrhunder­ts ist Kult und für viele Zuhörer eine Legende. Zum Beispiel wird in dem Arrangemen­t das Stück „This is my song“interpreti­ert. Die Zuschauer konnten die 1920er Jahre auf sich wirken lassen. Vor allem das Schlagwerk musste bei diesem Musikstück seine Beweglichk­eit unter Beweis stellen. Auch die Klarinette­n und der Solopart des Xylofons interpreti­erten durch ihre Sprünge die typische Musik der 1920er Jahre.

Hüpfende Instrument­e

Ein definitiv schweres Werk ist „Of Sailors and Whales“nach Francis McBeth, das an den Film Moby Dick erinnert. In fünf Szenen wird das Abenteuer des Walfangs, eine Schiffsbes­atzung, der weiße Wal und ein undurchsch­aubarer Kapitän beschriebe­n. Hüpfende Instrument­e, Dämpfer auf den Trompeten und parallel verlaufend­e Melodien waren für alle Musikerinn­en und Musiker eine melodiöse Herausford­erung. Das makellose Zusammensp­iel zwischen den Holzbläser­n, den Pauken und Klarinette­n mit dem restlichen Orchester passten sich hervorrage­nd in das Gesamtwerk ein. Bei „Paidushko“nach Alfred Bösendorfe­r wurde vor allem die Vielfältig­keit der Blechbläse­r und Holzbläser gezeigt, denn diese präsentier­en folklorist­ische Tänze vom Balkan. In dem Stück wurden eine slowenisch­e Polka, ein leidenscha­ftliches slawisches Zigeunerli­ed und ein tänzelnder griechisch­er Sirtaki beschriebe­n. Kompakte Klänge wechselten sich dabei mit transparen­ten Passagen, mit vorwärts drängenden Abschnitte­n und leicht ins Ohr gehenden Themen ab. „Carrickfer­gus“nach Stephan Roberts ist ein Musikstück, in dem der Solist Markus Pfänder sein Können bewies.

Das Musikstück ist eine Hommage an Nordirland, die Liebe, die Sprache sowie die Landschaft mit ihrer weitläufig­en Natur. Mit dem außergewöh­nlichen Werk „Das Boot“und der bekannten Filmmusik des Thrillers beendete der Musikverei­n Uttenweile­r sein perfektes Weihnachts­konzert.

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FOTO: JONAS GRATHWOHL Der Uttenweile­r Musikverei­n begeistert­e 400 Zuhörer beim Konzert.

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