Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Wir haben unser Ziel erreicht“
Nendinger Bundesligaringer-Trainer Volker Hirt zieht positives Zwischenfazit
- Die Bundesliga-Ringer des ASV Nendingen sind auf Kurs: Mit dem vierten Platz nach der Vorrunde zog die Staffel von Trainer Volker Hirt ins Halbfinale ein. „Mit dem Erreichen der Endrunde haben wir unser gestecktes Ziel erreicht“, zieht der Coach ein zufriedenes Zwischenfazit. Dazu sicherte sich die zweite Mannschaft die Meisterschaft in der Regionalliga Baden-Württemberg. Hirt: „Wir wollten hier unter die Top drei und haben nun sogar den Titel geholt.“
Doch die gesamte Vorrunde lief nicht so ab, wie man sich das im Lager des ASV vorgestellt hat. So gingen nicht nur die Zuschauerzahlen zurück, auch die Mannschaft trat nicht mehr so souverän wie in den Vorjahren auf. Verlief die Hinrunde noch nach Plan, so gab es in den Rückkämpfen doch einige Durchhänger. „Von den Rückkämpfen haben wir nur drei siegreich gestaltet“, sagt Hirt.
Was nach der guten Hinserie kaum einer für möglich gehalten hatte, trat dann doch noch ein. Der Endrunden-Einzug stand erst nach dem letzten Kampftag fest. In Mainz durfte nicht verloren werden, sonst wäre der Titelverteidiger auf den letzten Metern noch vom KSV Köllerbach abgefangen worden. Eine Woche zuvor hatten es die Nendinger vor eigenem Publikum in der Hand, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Doch Köllerbach setzte sich in der Mühlauhalle überraschend deutlich durch. „Diese Niederlage hat mich gewaltig geärgert“, gibt Hirt zu. „Dieser Kampf ist von Beginn an schlecht für uns gelaufen.“
Der Trainer war von einigen Ringern enttäuscht: „Mit Alexandru Botez war ich nicht zufrieden. Und auch Yowlys Bonne hat nicht die Leistung gezeigt, die er bringen kann.“
Doch bei aller Kritik überwiegt beim Trainer das Positive. „Wir haben unser Ziel erreicht, weil die Athleten, die neu gekommen sind, ihr Soll und ihre Erwartungen erfüllt haben.“Hier meint Hirt Anatolii Buruian (KSV Ispringen, 57 kg F), Donior Islamov (SVG Weingarten, 61 kg G), Maxim Mamulat (RC Merken, 66 kg G), Andrej Perpelita (KSV Schriesheim, 66 kg F), Yabrail Hasanov (Aserbaidschan, 75 kg F) und Johannes Kessel (KSV Ispringen, 130 kg F). Hirt: „Diese Athleten passen auch vom Charakter her gut ins Team und haben die Mannschaft sportlich nach vorne gebracht. Immerhin haben wir die Endrunde ohne Leistungsträger wie Frank Stäbler, Ghenadie Tulbea und Victor Ciobanu erreicht.“
Und für einige seiner deutschen Ringer hat Hirt ein Sonderlob parat: „Florian Neumaier hat eine sehr gute, Peter Öhler eine super, Benjamin Raiser und Samet Dülger eine tolle Saison gerungen.“
Die Tabelle der Bundesliga nach den 14 Kämpfen sieht in etwa so aus, wie Hirt es erwartet hat. Für ihn gelten weiter der kSV Aalen und SVG Weingarten (beide 20:8 Punkte) als die Top-Favoriten auf den Titel. Als Dritter ging der von ihm ebenfalls hoch gehandelte KSV Ispringen ins Ziel, der ASV Nendingen wurde wie erwartet und erhofft Vierter. Die Aufholjagd des KSV Köllerbach mit zum Schluss fünf Siegen kam zu spät. Für den sechsmaligen Meister aus dem Saarland blieb nur der fünfte Platz.
Gerstenberger siegt zwölf Mal
Besonders freut sich Volker Hirt über die Meisterschaft der zweiten Nendinger Mannschaft in der Regionalliga. Hirt: „Ich bin stolz auf diese Mannschaft und den ASV Nendingen. Die Regionalliga ist die dritthöchste Klasse im Ringen.“Dieses Meisterteam setzt sich aus Stammringern der Regionalliga, ReserveAthleten des Bundesliga-Kaders und Aushilfsringern der dritten Mannschaft zusammen, die als KG ASV Nendingen III/VfL Mühlheim in der Bezirksklasse die Meisterschaft holte. Hirt: „Gerade für die Stammringer des Regionalliga-Teams ist diese Meisterschaft ein toller Erfolg.“Er hebt besonders den jungen Leon Gerstenberger aus Wurmlingen hervor: „Zwölf Siege und nur drei Niederlagen sind eine klasse Ausbeute.“ Die Nendinger gegen den SV Germania Weingarten finden am Montag, 26. Dezember, um 17 Uhr in der Tuttlinger Mühlauhalle und am Freitag, 30. Dezember, um 20.30 Uhr in der Walzbachhalle in Weingarten/ Baden statt.