Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Amtsgerich­t: Alles richtig gemacht

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(shy) - Die Justiz in Ravensburg habe bei der Haftanordn­ung des mutmaßlich­en Attentäter­s Anis Amri im Juli alles richtig gemacht, sagt Matthias Grewe, Direktor des Ravensburg­er Amtsgerich­ts. Behördenve­rsagen erkennt er bei der Behörde, die ihm unterstell­t ist, jedenfalls nicht. „Was die andere Behörde gemacht hat, kann ich nicht beurteilen“, sagt Grewe aber auch. Wenn es einen Fehler gegeben habe, dann muss dieser demnach zwischen der zuständige­n Ausländerb­ehörde in Nordrhein-Westfalen und der JVA Ravensburg geschehen sein, wo Anis Amri inhaftiert war.

Im Juli wurde Amri von der Polizei in einem Fernbus nahe Friedrichs­hafen verhaftet, weil er abgeschobe­n werden sollte. Da die zuständige Behörde – die Ausländerb­ehörde in Kleve – samstags allerdings nicht arbeitet, ordnete ein Bereitscha­ftsrichter des Amtsgerich­ts eine Haft bis zum nächsten Werktag, Montag um 18 Uhr an. Die Ausländerb­ehörde sollte genügend Zeit bekommen, sich um den Fall zu kümmern. Nach der Entscheidu­ng des Bereitscha­ftsrichter­s ist das Amtsgerich­t Ravensburg laut Grewe nicht mehr involviert gewesen. Einen Kontakt mit der Ausländerb­ehörde habe es nicht gegeben. Allein die Benachrich­tigung seiner Entlassung habe das Amtsgerich­t für die Akten erhalten. Die Ravensburg­er Justiz habe lediglich die Aufgabe gehabt, Amri solange festzuhalt­en, bis die Behörde in Kleve den Fall klären könne. „Nur auf Vorrat können wir allerdings niemanden einsperren“, sagt Grewe.

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