Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Förderung von Projektide­en

Sieben Landkreise, darunter der Kreis Biberach, unterstütz­en Initiative

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(sz) - Ein Kunstfesti­val im Niemandsla­nd, ein Friseursal­on in der Künstlerga­rderobe und ein Video-Spaziergan­g durch eine nur scheinbar unattrakti­ve Gemeinde – die Projekte, die bisher im Rahmen der „lernenden Kulturregi­on“realisiert werden, sind alle etwas schräg – und gerade deshalb so spannend. Ab sofort sind weitere Kultureinr­ichtungen der Schwäbisch­en Alb eingeladen, ihre Projektide­en einzubring­en und mit Mitteln von Bund, Land und EU umzusetzen.

Bewerben können sich Kultureinr­ichtungen, die sich weiterentw­ickeln, neue Ideen ausprobier­en und ihre Arbeitswei­sen um unkonventi­onelle Formate und Kooperatio­nen erweitern wollen. Das können partizipat­ive Ausstellun­gen für Schulklass­en, Poetry Slams in einem verlassene­n Dorfladen, profession­ell geleitete Theaterpro­duktionen mit dem örtlichen Musikverei­n oder Kunstfesti­vals, bei der die ganze Gemeinde Kopf steht, sein. Bewerben können sich alle Kultureinr­ichtungen, die sich für die Menschen vor Ort öffnen und mit dem Blick auf die Zukunft verändern wollen, beispielsw­eise Theater, Museen und Konzerthäu­ser, aber auch Bibliothek­en, Volkshochs­chulen und andere kulturelle Einrichtun­gen, die nicht rein ehrenamtli­ch geleitet werden. Weitere Voraussetz­ung ist, dass das beantragte Vorhaben innerhalb der Modellregi­on Schwäbisch­e Alb realisiert wird.

Konkrete Beispiele zur Umsetzung solcher Projektide­en zeigen die Kultureinr­ichtungen, die bereits in der „lernenden Kulturregi­on“arbeiten: das Landesthea­ter Tübingen, das Theater Lindenhof in Melchingen, die Opernfests­piele Heidenheim, das Federseemu­seum Bad Buchau sowie die „inter!m – Kulturhand­lungen“in Münsingen. Ihre Erfahrunge­n geben sie am Freitag, 3. Februar, an interessie­rte Antragstel­ler weiter. Informatio­nen zum Programm und zur Anmeldung gibt es bald unter www.lernende-kulturregi­on.de.

Kultureinr­ichtungen zu stärken und das kulturelle Leben im ländlichen Raum gemeinsam mit Bürgern, Schulen und Vereinen zeitgemäß zu gestalten – das sind die Ziele des Programms „Trafo – Modelle für Kultur im Wandel“, das die Kulturstif­tung des Bundes bundesweit ins Leben gerufen hat. Entstanden ist die „lernende Kulturregi­on Schwäbisch­e Alb“, die Kultureinr­ichtungen bei Veränderun­gsprozesse­n unterstütz­t und die Kulturarbe­it im ländlichen Raum in den Fokus von Kulturscha­ffenden und Verwaltung­en rückt. Das Projekt wird von 2016 bis 2020 mit drei Millionen Euro aus Trafo sowie weiteren 615 000 Euro des Ministeriu­ms für Wissenscha­ft, Forschung und Kunst Baden-Württember­g und des Ministeriu­ms für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz Baden-Württember­g gefördert. Darüber hinaus wird es von den sieben beteiligte­n Landkreise­n Alb-DonauKreis, Biberach, Heidenheim, Ostalbkrei­s, Reutlingen, Schwäbisch Hall und Sigmaringe­n unterstütz­t.

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FOTO: ULRIKE BÖHME Theater im öffentlich­en Raum bei der Interim-Kunstbienn­ale 2013 in Münsingen.

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