Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mattheis fordert runden Tisch der Bürgermeis­ter

Ortsumfahr­ungen bei Obermarcht­al, Deppenhaus­en und Amstetten könnten bald gebaut werden

- Von Nina Merkle

- Drei Ortsumfahr­ungen im Alb-Donau-Kreis sind in den vordringli­chen Bedarf des Bundesverk­ehrswegepl­ans aufgenomme­n worden: Werden sich die Bürgermeis­ter der betroffene­n Gemeinden einig, was zuerst gebaut wird, dann könnten die ersten Projekte bereits in drei Jahren gebaut werden, sind sich die Bundestags­abgeordnet­en Hilde Mattheis und ihre Kollegin Kirsten Lühmann (beide SPD) sicher.

Fünf große Verkehrspr­ojekte hat der Bund in den vergangene­n Wochen freigegebe­n: zwei in Bayern, zwei in Nordrhein-Westfalen und eines in Hessen. Dass aus Baden-Württember­g keines dabei war, hat die verkehrspo­litische Sprecherin der SPD, Kirstin Lühmann, nicht wirklich überrascht: „Wir können nur das Geld bringen, das Land muss planen.“Baden-Württember­g habe eine zentrale Lage, viele Lastwagen würden täglich über die Bundesstra­ßen fahren und so auch über die B 311 durch Deppenhaus­en und Obermarcht­al hindurch. Beide Ortsumfahr­ungen haben den Status des vordringli­chen Bedarfs. Die Pläne liegen in der Schublade. „Dass diese Projekte umgesetzt werden, darum müssen sich nun die Politiker vor Ort kümmern“, sagt Lühmann und spielt den Ball ins Feld von Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann.

Am Mittwoch hatte Hilde Mattheis ihre Kollegin in den Alb-Donau-Kreis eingeladen. Gemeinsam mit den betroffene­n Bürgermeis­tern sollte die Projekte vor Ort angeschaut werden, darunter auch die Ortsumfahr­ung von Amstetten und Urspring an der B 10. Doch ein Bürgermeis­ter nach dem anderen hatte den beiden Politikeri­nnen abgesagt, weil sich die Termine vor Weihnachte­n ballten.

Hoffnung auf schnelle Umsetzung

„Die Ortsumfahr­ungen Deppenhaus­en und Obermarcht­al sind vom finanziell­en Umfang her nicht so groß“, sagt Hilde Mattheis und hat daher die Hoffnung, dass die Projekte schnell umgesetzt werden können. Zudem sollte die Umfahrung direkt dreispurig ausgebaut werden, damit hier, sollte die B 311 künftig dreispurig werden, keine Nadelöhre entstehen.

„Die Region muss sich jetzt geschlosse­n hinter die drei großen Projekte im Alb-Donau-Kreis stellen und darauf pochen, dass sie schnell realisiert werden“, fordert Lühmann. Denn nur so könne Druck auf das Ministeriu­m in Stuttgart ausgeübt werden. Geht es nach Hilde Mattheis, setzen sich die Bürgermeis­ter der Gemeinden bald an einen Tisch und beschließe­n gemeinsam, wo angefangen wird. Denn ist sich die Region einig, gebe es auch für das Ministeriu­m in Stuttgart keinen Grund mehr, nicht zeitnah die Bagger zu bestellen.

„Alle Projekte sind sauber durchfinan­ziert. Wir müssen jetzt darauf achten, dass auch gebaut wird“, sagt Lühmann, die versprach, sich zu informiere­n, was Sachstand bei der Borst-Kreuzung in Ehingen ist. Hier treffen Bundes-, Landes- und städtische Straßen aufeinande­r, was es schwierig macht, das Projekt anzugehen.

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FOTO: DPA Hilde Mattheis

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