Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Jubilar Streich stolz auf sein Team
(sz/dpa) - Es war der 29. Dezember 2011, als Christian Streich den SC Freiburg, der ja schon viel länger irgendwie auch sein SC Freiburg war, als Cheftrainer übernahm. Streich, ehedem Jugend- und Co-Trainer, beerbte Marcus Sorg, der Rest ist Geschichte. Fast fünf Jahre später ist er der dienstälteste Trainer in der Bundesliga, auch nach dem zwischenzeitlichen Abstieg rüttelte in Freiburg niemand an Streich. Das wurde belohnt.
Mit einem verdienten 2:1 (2:0) über den FC Ingolstadt hat sich der SCF nun in die Winterpause verab- schiedet. Mit 23 Punkten überwintern die Breisgauer auf Platz acht. Die gesamte Branche schwärmt zwar von Überraschungsaufsteiger RB Leipzig, doch die Leipziger haben Geld, viel Geld. Und die Strukturen, um irgendwann einmal vielleicht nicht unterzugehen, sobald es zum Branchenführer Bayern München geht. Streich hält seine Mannschaft jedoch mit bescheidenen Mitteln ganz weit weg von den alarmierenden Abstiegsrängen. Die Leistung der Freiburger kann nicht genug gewürdigt werden. „Ich muss wirklich der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Nicht weil wir gewonnen haben, sondern wie die Mannschaft aufgetreten ist“, sagte Streich nach dem siebten Saisonsieg in Ingolstadt. „Ich bin sehr glücklich, dass ich mit jungen Menschen zusammenarbeiten darf, die so eine Mentalität haben.“
Die Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit. „Jetzt können wir glücklich und verdient in die Weihnachtspause gehen“, resümierte Mittelfeldspieler Vincenzo Grifo, den Streich im Sommer 2015 aus Hoffenheim an die Dreisam geholt hatte. Der Erfolg bei den formstarken Schanzern „nimmt uns ein bisschen Druck“, betonte Kapitän Mike Frantz, „wir können lockerer arbeiten“.