Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bei Eisenmangel die Medikation des Arztes lieber hinterfragen
Zum Artikel „Eisenmangelpräparate können Magen belasten“(20.12.): Dass heutzutage Ärzte Eisenpräparate noch immer in oraler Form verschreiben, darf man gelinde als Farce bezeichnen. Eine gesunde Person kann von dem im Speisebrei enthaltenen Eisen lediglich vier Prozent aufnehmen. Bei einer Person, die unter einem Eisenmangel leidet, sinkt dieser Wert auf 0,8 Prozent. Anstatt den unlogischen Versuch zu starten, über Monate Eisenpräparate einzunehmen, dessen wichtigster Bestandteil letztlich wieder im Stuhl landet, ganz zu schweigen von den Nebenwirkungen, sollte eine Eiseninfusion erfolgen. Eiseninfusionen umgehen den Magen-Darm-Trakt und meist reicht bereits eine einzige Infusion aus, um die Eisenspeicher wieder aufzufüllen und vor allem die Lebensqualität von einem Tag auf den anderen signifikant zu verbessern. Hierzu gibt es zum Beispiel Empfehlungen der Charité Berlin.
Warum halten sich aber dennoch die unnützen oralen Eisenpräparate? Zum einen wehren sich die Krankenkassen gegen die Kosten der Eiseninfusionen, obwohl bei der monatelangen oralen Gabe der Präparate höhere Kosten entstehen. Zum anderen ist es die Unwissenheit der Ärzte und die Tatsache, dass die Infusion unter ständiger Kontrolle zu erfolgen hat. Welcher Arzt kann es sich schon leisten, dass er selbst oder eine entsprechend geschulte Sprechstundenhilfe, den Patienten während dieser Zeit überwacht. Ergo drückt man lieber dem Patienten wiederholt ein Rezept in die Hand, belastet den Körper des Patienten weiter und macht sich auch keine Gedanken über das Eisen, das in die Kanalisation geschwemmt wird. Warum sollte man heilen, wenn man den Patienten an sich binden kann. Daniel A. Kneubühler, Erlenmoos Bericht mit Seltenheitswert Zum Artikel „Etappensieg für Sioux von Standing Rock“(6.12.): Die Ureinwohner sind immer noch da, allen Widrigkeiten seitens der Politik zum Trotz. Bis heute stellen ihre jungen Leute ihre Fähigkeiten als Kriegsteilnehmer unter Beweis, mit Erfolg. General Eisenhower hat sie seinerzeit schon gelobt. Doch vom Dank des Vaterlandes merken die Veteranen wenig. Sogar qualifizierte Heimkehrer kriegen keine Arbeit, weil sie Farbige sind. Übrigens waren es 1945 indianische Besatzungssoldaten, denen die besiegten Deutschen in den Kriegsruinen leid taten. Sie organisierten bei ihren armen Landsleuten Hilfe. Daran sollte man sich wieder erinnern. Denn Wildwestfilme sorgen für ein KillerImage und andere Vorurteile. Das haben sie nicht verdient. Meines Wissens gibt es kaum eine Volksgruppe, über die ähnlich große Irrtümer verbreitet sind. Ansonsten sind sie vergessen.
Nur ab und zu, wie 1973 bei der Auseinandersetzung am Wounded Knee, geraten die Indianer ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit. Die Kommentare darüber in der „BildZeitung“waren das Letzte vom Letzten. Aber fundierte Berichte über Indianer haben ohnehin Seltenheitswert, und wirkliche Fürsprecher ebenso. Deshalb besten Dank für den Bericht im Interesse der Ureinwohner Amerikas.
Anna Gasser, Attenweiler Glückwunsch an die Schweiz Zum Artikel „Panne am Premierentag“(12.12.): Da schließen die Schweizer erfolgreich ein High-Tech-Verkehrsprojekt ab, das vor allem Europa von Nutzen sein wird, und der „Schwäbischen Zeitung“fällt nichts weiter dazu ein, im Titel und Artikel darauf herumzureiten, dass eine Lok im Tunnel eine Panne hatte. Wie peinlich ist das denn, angesichts deutscher unerledigter, verspäteter, vielleicht sogar gescheiterter Verkehrsprojekte allerorten? Ein Bericht über den Bau und die technische Leistung wäre weitaus angemessener. Glückwunsch und Danke an die Schweiz!
Peter Weinreich, Langenargen Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen. Schwäbische Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebischezeitung.de