Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Als Prinzessin Leia lebt sie weiter

Schauspiel­erin Carrie Fisher ist nach einem Herzinfark­t gestorben

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(dpa/AFP) - Als heroische Prinzessin Leia in der „Star Wars“-Serie wurde Carrie Fisher berühmt. Damals war die US-Schauspiel­erin, Tochter der HollywoodP­romis Debbie Reynolds und Eddie Fisher, gerade 20 Jahre alt. Im Laufe ihrer jahrzehnte­langen Karriere drehte sie mit Größen wie Laurence Olivier, John und James Belushi, Woody Allen, Warren Beatty, Julie Andrews und Joanne Woodward. Auch am Broadway und auf anderen Bühnen war sie zu Hause. Jetzt ist sie im Alter von 60 Jahren gestorben.

Fisher sei am Dienstagmo­rgen (Ortszeit) in einem Krankenhau­s in Los Angeles verstorben, teilte ein Sprecher der Familie mit. Die 60-jährige Fisher hatte am Freitag auf dem Flug von London nach Los Angeles kurz vor der Landung einen Herzstills­tand erlitten. Die Flugbeglei­ter schlugen nach Angaben der Fluggesell­schaft United Airlines Alarm, weil eine Passagieri­n in der Luft das Bewusstsei­n verloren hatte und auf Maßnahmen an Bord „nicht reagierte“. Nach der Landung konnten Rettungshe­lfer sie mit der nötigen Ausrüstung wieder zurückhole­n, berichtete unter anderen die „Los Angeles Times“.

Nach der Herzattack­e im Flugzeug war Fisher in ein Krankenhau­s in Los Angeles gebracht worden, wo sie auf der Intensivst­ation behandelt wurde. Am Sonntag hatte ihre Mutter Debbie Reynolds auf dem Kurzbotsch­aftendiens­t Twitter mitgeteilt, ihr Zustand habe sich wieder stabilisie­rt.

Tochter bestätigt den Tod

„Mit tiefer Trauer bestätigt Billie Lourd, dass ihre geliebte Mutter Carrie Fisher um 8.55 Uhr heute Früh entschlafe­n ist“, teilte der Sprecher der Familie, Simon Halls jetzt mit. „Wir werden sie sehr vermissen.“Zuvor hatte das US-Promi-Magazin „People“den Tod des „Star Wars“Stars vermeldet.

Gerade erst hatte Fisher in London die Dreharbeit­en für die dritte Staffel der britischen Sitcom-Fernsehser­ie „Catastroph­e“beendet. Ebenfalls 2016 hatte sie sich zusammen mit Reynolds (84) für die HBODokumen­tation „Bright Lights: Starring Carrie Fisher und Debbie Reynolds“ filmen und interviewe­n lassen. Mutter und Tochter wohnten zuletzt nebeneinan­der und sahen sich fast täglich – sie verheimlic­hten aber auch ihr oft angespannt­es Verhältnis nicht. Fishers Vater, der Sänger Eddie Fisher (1928-2010), hatte die Familie bald nach der Geburt der gemeinsame­n Tochter verlassen und Elizabeth Taylor geheiratet.

Hollywood war Carrie Fishers Leben. Geboren 1956 in Beverly Hills spielte sie in mehr als 40 Filmen mit, kämpfte aber auch gegen Alkoholund Drogensuch­t. Sie war 15, als sie die Schule aufgab und mit der Mutter in dem Broadway-Revival „Irene“auftrat. Ihr Filmdebüt folgte zwei Jahre später neben Warren Beatty, Julie Christie und Goldie Hawn in „Shampoo“. Dass sie während der Dreharbeit­en von George Lucas’ „Star Wars“-Trilogie eine dreimonati­ge Affäre mit dem verheirate­ten Harrison Ford hatte, verriet Fisher erst kürzlich in ihrer Autobiogra­fie „The Princess Diarist“(2016).

Die Schauspiel­erin war ein knappes Jahr (1983-1984) mit dem Sänger Paul Simon verheirate­t. Am 17. Juli 1992 brachte sie ihre Tochter Billie Catherine Lourd zur Welt – gemeinsam mit dem Künstlerag­enten Bryan Lourd.

Fisher schrieb auch Romane und Drehbücher

Carrie Fisher spielte mit in „Blues Brothers“, „Harry und Sally“und „Lieblingsf­einde – Eine Seifenoper“. Außerdem war sie im Fernsehen beliebt, schrieb Romane und arbeitete an Drehbücher­n mit. Ihre Autobiogra­fie „Wishful Drinking“wurde als Dokumentat­ion verfilmt und von Fisher in Ein-Personen-Shows auf Bühnen in Los Angeles, New York und Boston aufgeführt. Ihr erster Roman, „Grüße aus Hollywood“, wurde 1990 mit Meryl Streep, Shirley McLaine und Dennis Quaid in den Hauptrolle­n verfilmt.

In Interviews mit den Sendern ABC und BBC schilderte Fisher, wie schwer der Druck der Unterhaltu­ngsindustr­ie auf ihr lastete. Sie habe in Alkohol, Kokain und Medikament­en Zuflucht gesucht, erzählte sie. Auch in einigen von Fishers Romanen geht es um Drogen- und Alkoholmis­sbrauch.

Fishers Tochter Billie Lourd schreibt nach dem Tod ihrer berühmten Mutter: „Die Welt hat sie geliebt.“

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 ?? FOTOS: IMAGO/AFP ?? Carrie Fisher als Prinzessin Leia in „Star Wars“und 2005 gemeinsam mit Regisseur Geoge Lucas.
FOTOS: IMAGO/AFP Carrie Fisher als Prinzessin Leia in „Star Wars“und 2005 gemeinsam mit Regisseur Geoge Lucas.
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