Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Das Finale rückt für den ASV in weite Ferne
Nendinger Ringer verlieren den Halbfinal-Hinkampf der deutschen Ringer-Mannschaftsmeisterschaft gegen den SV Weingarten 8:14
- Für den ASV Nendingen ist das Finale der deutschen Mannschafts-Meisterschaft im Ringen in weite Ferne gerückt. Die Staffel von Trainer Volker Hirt verlor am Montagabend vor rund 1250 Zuschauern in der Tuttlinger Mühlauhalle den Halbfinal-Hinkampf gegen den SV Germania Weingarten 8:14.
In den vergangenen drei Jahren hatten sich diese beiden Teams jeweils im Finale gegenüber gestanden, immer mit dem besseren Ende für den ASV. Doch dieser SechsPunkte-Rückstand wird für die Nendinger im Rückkampf am Freitag, 30. Dezember, um 20.30 Uhr in der Weingartener Walzbachhalle kaum aufzuholen sein.
Die Nendinger gewannen nur vier Kämpfe auf der Matte und mussten außerdem zwei Kämpfe klar mit 0:4 abgeben. Hinzu kam das überraschende 0:1 von Nikolai Ceban gegen Magomedgdzhi Nurov. Für Ceban, der bis in die letzte Minute 3:1 geführt hatte, war es die erste Niederlage in dieser Saison. Als Punktegarant auf Nendinger Seite erwiesen sich einmal mehr Donior Islamov und Piotr Ianulov, die ihre Duelle gewannen und somit weiter unbesiegt sind.
Cataraga fällt aus
ASV-Trainer Volker Hirt musste seine Staffel umbauen. Kurzfristig stand der erkrankte Vize-Weltmeister Daniel Cataraga (75 kg, G) nicht zur Verfügung. Für ihn beorderte der Coach Bejamin Raiser in die 75-kg-Klasse, der jedoch gegen den ehemaligen ASV-Athleten Frank Stäbler chancenlos war und entscheidend nach Punkten verlor.
Dabei ging es für die Nendinger gar nicht so schlecht los. Anatolii Buruian (57 kg, F) verlor zwar gegen den starken Vladimir Egorov, gab aber bei der 2:4-Niederlage nur einen Punkt ab. Bis wenige Sekunden vor dem Ende hatte der Nendinger 0:2 hinten gelegen. Dann gab der nicht immer überzeugende Kampfrichter Claudio Bibbo aus Furtwangen noch eine Zweier-Wertung für Egorov, hatte aber unmittelbar zuvor einen gelungenen Griff von Buruian übersehen. Hirt forderte den Videobeweis und bekam Recht. Auch Buruian erhielt eine Zweier-Wertung und der Kampf endete somit 2:4.
Anschließend war Peter Öhler (130 kg, G) gegen Oliver Hassler der viel aktivere Ringer, kam aber nur zu einem knappen 3:1-Sieg. Öhler hatte bereits 3:0 geführt, ehe er 90 Sekunden vor dem Ende dem Weingartener, 2014 immerhin Vize-Weltmeister, noch einen Punkt zugestand. Somit gab es nur einen Punkt für den ASV zum 1:1-Zwischenstand.
Den erwarteten Sieg feierte dann Donior Islamov (61 kg G). Der Nendinger war klar besser und feierte gegen Dustin Scherf einen 12:0-Punktsieg. Am Ende fehlten nur drei Zähler zu einem Überlegenheitserfolg.
Erste Niederlage für Ceban
Im vierten Kampf ging die Nendinger Rechnung dann nicht auf. Der bisher noch ungeschlagene Nikolai Ceban (98 kg, F) hatte es mit dem unbequemen und clever ringenden Magomedgdzhi Nurov zu tun. Der Mazedonier lauerte in dem hitzig geführten Kampf, der sogar vom Mattenpräsident Karl-Peter Schmitt kurz unterbrochen werden musste, auf Konter. Ceban führte bis in die letzte Minute mit 3:1, ehe dem Weingartener der 3:3-Ausgleich gelang. Dann wollte Ceban zu viel und Nurov punktete erneut mit einer Zweier-Wertung und gewann somit den Kampf mit 5:3-Punkten. Weingarten verkürzte auf 4:2.
Der letzte Kampf vor der Pause war dann eine eindeutige Angelegenheit. Alejandro Valdes (66 kg, F) machte gegen den überforderten Leon Gerstenberger kurzen Prozess und hatte nach 90 Sekunden bereits die Punkte zum 16:0-Überlegenheitssieg zusammen. Somit ging es aus Nendinger Sicht mit 4:6 in die Pause.
Die Nendinger schöpften dann wieder Hoffnung, als Florian Neumaier (86 kg, G) zwei Mannschaftspunkte gegen Ilian Georgiev erkämpfte. Neumaier bot einen starken Kampf. Der Mattenrichter schickte den zweifachen bulgarischen Meister viermal in die Bodenlage. Nach sechs Minuten lag der ASV-Athlet 5:0 vorne.Doch es folgte ein weiterer Dämpfer. Maxim Mamulat (66 kg, G) enttäuschte auf der ganzen Linie. Als er nach zwei Minuten erstmals in die Bodenlage musste, nutzte dies Ionut Panait und kam zu drei Zweier-Wertungen. Im weiteren Kampfverlauf baute der 35-jährige Rumäne den Vorsprung noch auf 12:1 aus.
Danach war Piotr Ianulov (86 kg, F) einmal mehr die Zuverlässigkeit in Person. Er gewann gegen William mit 6:1. Nach einem 0:1-Rückstand wurde Ianlov in der zweiten Runde immer stärker und holte noch die Punkte zum Sieg. Es war sein 13. Erfolg im 13. Kampf.
Ganz eng ging es zwischen Samet Dülger (75 kg, F) und Georg Harth zu. In dem ausgeglichenen Kampf hatte am Ende der Weingartener knapp mit 3:2-Punkten die Nase vorn. Damit hieß es vor dem letzten Kampf 8:10 aus Nendinger Sicht.
Stäbler zeigt keien Schwächen
Doch die Ausgangslage für den Rückkampf sollte sich noch weiter verschlechtern. Benjamin Raiser (75 kg, G) war eine Gewichtsklasse aufgerückt und gegen Frank Stäbler chancenlos. Der Weltmeister von 2015, der im Februar den ASV Nendingen in Richtung Weingarten verlassen hatte, zeigte seine Stärke und nach 2.33 Minuten stand der 16:0Überlegenheitssieg fest.
Damit vergrößerte sich der Nendinger Rückstand auf sechs Punkte und die Niederlage von 8:14 war perfekt.