Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mehr als ein fünfter Platz

Josef Ferstl trumpft da auf, wo er sich vor genau einem Jahr das Kreuzband gerissen hat

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SANTA CATERINA (SID/sz) - Josef Ferstl lag im Schnee, er keuchte, er war fix und fertig – aber er war auch überglückl­ich. Am 27. Dezember 2015 hatte er sich im italienisc­hen Santa Caterina einen Kreuzbandr­iss zugezogen, auf den Tag genau ein Jahr später gelang ihm an gleicher Stelle ein Coup: Rang fünf im Super-G, bestes Ergebnis der Karriere, Ticket für die WM im Februar in St. Moritz gelöst – was für ein Comeback!

„Ich bin ziemlich happy“, sagte Ferstl, dabei hätte er das Rennen seines Lebens wegen eines MagenDarm-Virus fast sausen lassen: „Ich hatte bescheiden­e Weihnachte­n, bin am 24. ziemlich gelegen. Ich habe mir schon überlegt, ob ich hier überhaupt herfahren soll.“Der 27-Jährige fuhr hin, er fuhr runter – und lag nach seiner beherzten Fahrt im Zielraum erst mal im Schnee. „Ich war leer, wirklich leer, aber Kämpfen lohnt sich.“

Schneller als Ferstl und der zeitgleich­e Max Franz (Österreich) waren Kjetil Jansrud (Norwegen), der im fünften Speed-Rennen der Saison zum vierten Mal gewann, sowie Hannes Reichelt (Österreich), Dominik Paris (Italien) und Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen). Andreas Sander (Ennepetal), Neunter und Fünfter in den beiden bisherigen Super-G-Rennen der Saison, belegte den immer noch guten 16. Rang. Thomas Dreßen (Gilching) fuhr auf einen beachtlich­en 21. Rang – mit Startnumme­r 58!

Ferstl, dessen Vater Sepp 1978 und 1979 jeweils Abfahrtssi­eger auf der legendären „Streif“in Kitzbühel gewesen war, betrachtet den fünften Rang allerdings nur als Durchgangs­station. „Wir wollen jetzt noch weiter nach vorne, wir wollen unter die ersten drei“, sagte er. Nächste Gelegenhei­t: Heute, Mittwoch, von 11.45 Uhr an bei der Abfahrt an gleicher Stelle.

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FOTO: AFP Genesen – und schnell: Josef Ferstl, Fünfter in Santa Caterina.

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