Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Krankheiten kennen keine Feiertage
Apotheker wie Stefanie Würfel sind auch an Weihnachten oder Silvester für ihre Patienten da
Apotheker wie Stefanie Würfel sind auch in der Weihnachtszeit für ihre Patienten da.
(sz/grü) - Jeden Tag und jede Nacht leisten in BadenWürttemberg zwischen 150 und 170 Apotheken Notdienst. Auch über die Feiertage. Während andere unterm Christbaum gefeiert haben, war etwa Stefanie Würfel von der St. Uta-Apotheke in Uttenweiler am ersten Weihnachtsfeiertag für die Patienten da.
Auch über Weihnachten, Silvester und Neujahr werden Menschen krank und benötigen Arzneimittel. Der flächendeckende Apothekennotdienst sorgt dann dafür, dass die Wege zum Arzneimittel nicht zu weit sind. Damit stellen die Apotheken vor Ort 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicher. Jede der 2555 Apotheken in Baden-Württemberg ist regelmäßig zum Notdienst eingeteilt.
Am ersten Weihnachtsfeiertag hat es etwa Stefanie Würfel von der St. Uta-Apotheke Uttenweiler „getroffen“. „Mein Mann war ausnahmsweise in der Apotheke, hat etwas gekocht und dann mitgebracht“, beschreibt Würfel, wie sie den Christtag verbracht hat. Richtig Zeit zum Feiern habe sie aber nicht gehabt. Etwa 60 Patienten haben am ersten Weihnachtsfeiertag ihre Apotheke aufgesucht, hauptsächlich wegen Erkältungen, Husten und Bronchitis, oder der gerade grassierenden Magen-Darm-Grippe. „Wenn an Weihnachten alle zusammen kommen, breitet sich so etwas dann halt schnell aus“, weiß die Apothekerin, die auch die Kurapotheke St. Florian in Bad Buchau betreibt.
Für Würfel auffallend: Mehr Erwachsene als Kinder mussten mit Medikamenten versorgt werden. Meist sei die Anzahl der Kinder bei Notdiensten höher, so ihre Erfahrung. So erhielten etwa acht Kinder ein Antibiotikum. Die meisten Arzneimittel waren allerdings nicht verschreibungspflichtig. Die Patienten waren dann meist zuvor nicht beim Arzt, sondern kamen direkt in die Apotheke.
Zweimal musste Würfel auch in der Nacht raus, um Patienten mit Medikamenten zu versorgen. Ein Notdienst dauert 24 Stunden und endet erst um 8.30 Uhr am nächsten Tag. Auch den zweiten Weihnachtsfeiertag hat Würfel also nicht ganz genießen können. „Jeder Stand hat seine Plage – und ich bin gerne für die Kranken da“, sagt Stefanie Würfel, die seit April 2013 die St. UtaApotheke Uttenweiler leitet.
Dennoch appelliert Peter Berthold von der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, an Wochenenden und Feiertagen nur in wirklichen Notfällen die Apotheken aufzusuchen: „Der Notdienst ist nur für die Not da.“Wer etwa dauerhaft auf Medikamente angewiesen sei, solle nicht warten, bis nur noch eine Tablette in der Packung sei, sondern sich vorzeitig mit Nachschub eindecken. An Werktagen könnten Patienten zudem den Bringservice nutzen, den viele Apotheken anbieten.