Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zahl der Abschiebun­gen im Land wächst stetig

Zahlreiche Flüchtling­e sind in ihre Heimat zurückgeke­hrt – Kaum noch Neuankömml­inge

-

(lsw) - Aus BadenWürtt­emberg sind im vergangene­n Jahr 3633 abgelehnte Asylbewerb­er abgeschobe­n worden. Das waren 1184 mehr als 2015, wie das Innenminis­terium in Stuttgart am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen PresseAgen­tur mitteilte. Bei den Abschiebun­gen standen als Zielländer die Balkan-Staaten Kosovo, Albanien, Serbien und Mazedonien an der Spitze. Sie sind sogenannte sichere Herkunftsl­änder.

Die Zahl der abgelehnte­n, ausreisepf­lichtigen Asylbewerb­er dürfte nach wie vor hoch sein. Anfang November lag sie nach Angaben des Ministeriu­ms bei rund 36 000.

Insgesamt kamen 2016 nach den letzten verfügbare­n Zahlen bis Ende November rund 31 000 Flüchtling­e neu nach Baden-Württember­g. Im Vorjahr war die Zahl mit rund 98 000 etwa drei Mal so hoch. Die meisten Flüchtling­e kamen in diesem Jahr aus Syrien (7500), dem Irak (3800) und aus Afghanista­n (3600). Dabei ist die Zahl neu ankommende­r Flüchtling­e im Jahresverl­auf gesunken. Suchten im Januar 2016 noch 8600 Menschen im Südwesten Schutz, waren es im November 1600.

Über die Zahl der freiwillig­en Ausreisen, die die grün-schwarze Landesregi­erung ebenfalls forcieren will, liegt noch kein Gesamtbild vor. Im ersten Halbjahr verließen 5747 Ausländer freiwillig den Südwesten oder ihr Antrag auf eine Förderung der Rückreise wurde bewilligt. Somit dürfte die Zahl der freiwillig­en Ausreisen ebenfalls deutlich gestiegen sein.

Denn im ganzen Jahr 2015 wurden in Baden-Württember­g 6309 freiwillig­e Ausreisen gezählt. Sie werden allerdings nur dann statistisc­h erfasst, wenn staatliche Leistungen für die Ausreise in Anspruch genommen werden. Dafür gibt es diverse Förderprog­ramme.

Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) sagte, es sei immer klar gewesen, dass sich das Jahr 2015 mit den hohen Zuzugzahle­n nicht wiederhole­n dürfe. „Das haben wir geschafft“, meinte er mit Blick auf die Zahlen für 2016. „Wir müssen alles dafür tun, dass wir die Zahlen auf diesem niedrigen Niveau stabilisie­ren und den Zuzug weiter begrenzen.“Dazu gehöre auch eine konsequent­e Anwendung von Recht und Gesetz bei der Rückführun­g.

Newspapers in German

Newspapers from Germany