Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Theurer: Steuervorteil für Wohnungskäufer
(lsw) - Der Erwerb von Wohneigentum sollte nach Ansicht von FDP-Landeschef Michael Theurer wieder steuerlich absetzbar sein. Theurer bringt einen entsprechenden Antrag beim Landesparteitag am 5. Januar in Fellbach (RemsMurr-Kreis) ein und will das Thema auch in der Bundespartei für das Programm zur Bundestagswahl 2017 setzen. Theurer verweist darauf, dass der Anteil der Wohnungseigentümer in Deutschland bei etwa 45 Prozent stagniere und damit unter dem Durchschnitt vieler anderer europäischer Länder liege.
Menschen, die kein oder wenig Vermögen hätten und ein Haus oder eine Eigentumswohnung erwerben wollten, könne mit der Möglichkeit der Absetzbarkeit von der Einkommensteuer geholfen werden, erklärte er. „Ich hoffe, dass der Parteitag dem Vorschlag folgt. Das Thema wird bei uns kontrovers diskutiert, weil der eine oder andere sagt: Wir wollen doch eine große Steuerreform.“Eine große Steuerreform sei mit den anderen Parteien nicht umsetzbar, meinte der Politiker. Die steuerlichen Fördermöglichkeiten seien erst reduziert und dann durch eine Eigenheim- und Kinderzulage ersetzt worden, erinnerte Theurer. Die Zulage wurde 2006 abgeschafft. Die Wohneigentumsquote bezeichnet den Anteil der von Eigentümern selbst bewohnten Wohnungen an der Gesamtzahl aller Wohnungen.
FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte, er habe Sympathien für den Vorschlag. Er verwies aber darauf, dass sich die Programmkommission für das Bundestagswahlprogramm auf einen Freibetrag von 500 000 Euro pro Person bei der Grunderwerbsteuer geeinigt habe, um Eigenheime zu fördern. Diese Position hatte Bundeschef Christian Lindner vertreten. „Diese beiden Vorschläge stehen in Konkurrenz zueinander. Der Bundesparteitag muss entscheiden“, sagte Rülke.