Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wehrfähige Afghanen
Zum Artikel „Innenminister hält an Abschiebungen fest“(16.12.): Der Bundestag hat im Dezember 2015 der Erweiterung des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan zugestimmt und die Bundesregierung hat diesen Einsatz im November erneut verlängert. Gegenwärtig versehen circa 1000 Bundeswehrsoldaten dort ihren Dienst. Für die Stabilisierung Afghanistans hat der deutsche Steuerzahler nach Berechnungen des DIW bisher etwa 17 Milliarden Euro aufgewendet; darüber hinaus hat Deutschland über 50 gefallene und zahlreiche verletzte Soldaten zu beklagen.
Wie aus Presseberichten zu erfahren ist, entziehen sich Afghanen in erheblicher Anzahl durch Desertion und Nichtbefolgung der Einberufung dem Dienst in der afghanischen Armee. Bei den hohen Verlusten in den bisher wenig erfolgreichen Kämpfen gegen die Taliban und deren Racheakte kann man das durchaus verstehen. Aber, kann man akzeptieren, dass wehrfähige afghanische Männer zu uns flüchten und sich auf Kosten der deutschen Bevölkerung alimentieren lassen, während unsere Bevölkerung gleichzeitig den Kampf gegen die Taliban mitfinanziert und deutsche Soldaten in Afghanistan ihren Kopf hinhalten? Die Rückführung wehrfähiger afghanischer Flüchtlinge, deren Asylantrag abgelehnt wurde, ist geboten, damit diese selbst einen Beitrag zur Verteidigung bzw. Sicherung ihres Staates leisten.
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