Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Selbstjustiz via Netz
Soko Wien – Wir sind viele (ZDF, Do., 20.15 Uhr) - Zum Jahresende meint es die Soko Wien mit ihren Fans besonders gut: Statt der 45 Minuten geht das Team um Oberst Otto Dirnberger (Dietrich Siegl) 90 Minuten lang auf Verbrecherjagd. Allerdings sucht Oberstleutnant Helmuth Nowak (Gregor Seberg) zunächst einmal um Versetzung nach. Ganz selbstlos will er dem Glück seines langjährigen Kollegen Major Carl Ribarski (Stefan Jürgens) nicht im Wege stehen. Dieser ist mit der Staatsanwältin Eva Winkler (Patricia Aulitzky) befreundet, der früheren Geliebten von Helmuth. Doch bevor sein Gesuch gelesen wird und Carl seine Beziehung richtig leben kann, fordert der Polizeialltag rücksichtslos sein Recht. Eine Nonne wird brutal ermordet, weitere Verbrechen folgen. Schließlich gerät die Staatsanwältin selbst in höchste Gefahr, wie Videobotschaften belegen. Da den Tätern nur über ihre digitalen Spuren beizukommen ist, soll der einsitzende IT-Spezialist Professor Feuerbach (Johannes Silberschneider) den Ermittlern helfen.
Es ist immer schwierig, eine Folge einer Kurz-Krimi-Serie auf Spielfilmlänge auszubauen. Sascha Bigler (Regie) und Stefan Brunnen (Buch) haben es jedoch geschafft, dass sich kaum Längen auftun. Allerdings kommt ihre Geschichte um selbstgerechte Rächer recht brutal daher. Und rätselhaft dazu: Die Aussage des Titels ist letztlich alles andere als beruhigend.