Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Christkind Lenny ist das 500. Baby
Rekord seit 2010 auf der Geburtenstation im Bad Saulgauer Krankenhaus
- So schön war Weihnachten für Natalia Böhm aus Herbertingen noch nie. An Heiligabend hat die 26-Jährige ihren zweiten Sohn im SRH-Krankenhaus Bad Saulgau zur Welt gebracht. Gestern Mittag durfte sie nach Hause und wurde vom Vater des Kindes – Florian Blersch – mit einem Banner vor dem Hauseingang mit einem Heiratsantrag überrascht. Ihr am 24. Dezember geborener Sohn Lenny war im Jahr 2016 die 500. Geburt im Bad Saulgauer Krankenhaus. „Das ist Rekord seit dem Jahr 2010“, sagt Dr. Udo Trautmann, Leitender Arzt der Abteilung Gynäkologie.
Udo Trautmann leitet die Abteilung Gynäkologie seit 2010. Und seit sechs Jahren haben die Geburtenzahlen am Krankenhaus in Bad Saulgau jährlich zugenommen. 2010 waren es 320 Geburten, vergangenes Jahr bereits 476 und kurz vor dem Jahresende 2016 sind es 505 Geburten. „Und es könnten bis Ende des Jahres noch ein paar Geburten mehr werden“, sagt Udo Trautmann. Das 500. Baby in diesem Jahr – ein Christkind – kam exakt an Weihnachten zur Welt. Lenny heißt das Baby, dessen Bruder Paco zwei Jahre alt ist.
Bei beiden Entbindungen entschied sich Natalia Böhm für das Krankenhaus in Bad Saulgau. „Es war alles super im Bad Saulgauer Krankenhaus. Es ist sehr familiär, die Hebammen und Schwestern sind nett. Ich bin froh, dass ich dort war“, sagt Natalia Böhm. Über solche Komplimente freut sich Udo Trautmann.
Das abgelaufene Jahr sei nämlich kein einfaches gewesen – wegen des Baulärms, der beim Neubau des Bettenhauses entstanden war. „Trotzdem sind die schwangeren Frauen zu uns zur Entbindung gekommen“, ergänzt Trautmann. Auf der Geburtenstation mit seinen zwei Kreissälen herrsche eine gute Atmosphäre. „Der persönliche Umgang wird dort besonders geschätzt“, so Trautmann. Der Leitende Arzt wird unterstützt von fünf Ärzten in Weiterbildung, zwei Oberärzten und zehn Hebammen. „Wir haben hier einfach gutes Personal“, sagt Trautmann – auch ein wichtiger Grund bei der Auswahl der Geburtenstation.
Viele aus dem Altkreis Saulgau
Die Patientinnen kommen inzwischen von überall her – das Einzugsgebiet ist groß. Nach der Schließung der Geburtenstation in Pfullendorf im Jahr 2011 gibt es etliche Frauen aus Pfullendorf und Ostrach, die sich für Bad Saulgau als Geburtsort entscheiden. „So viele sind das aber gar nicht“, sagt Udo Trautmann. Die meisten Frauen seien aus dem Altkreis Saulgau – aus Riedlingen, aus Altshausen. „Sie kommen aber nicht zu uns, weil unser Krankenhaus so schön und modern ist“, sagt Trautmann mit einem Augenzwinkern. Umso mehr kann Trautmann zum Jahresende zufrieden Bilanz ziehen. Wobei Trautmann ankündigt, dass die Räume der Geburtenstation verschönert werden sollen, wenn das Bettenhaus bezugsfertig ist. Das soll im Frühjahr der Fall sein.
Udo Trautmann nennt im Zusammenhang mit den erfreulichen Geburtenzahlen einen weiteren wichtigen Grund, warum seiner Ansicht nach die Geburtenrate Jahr für Jahr gestiegen ist. „Wir zählen zu
„Es ist sehr familiär, die Hebammen und Schwestern sind nett“, sagt Natalia Böhm über die Geburtenstation im Krankenhaus Bad Saulgau
den Kliniken, in denen die natürliche Geburt gefördert wird.“Bundesweit wird eine Kaiserschnittquote von 32 Prozent angestrebt. In Bad Saulgau beträgt die Quote bei Kaiserschnitten 25 Prozent. Damit zählt das Krankenhaus in Bad Saulgau in Baden-Württemberg zu den Kliniken mit der geringsten Frequenz an Kaiserschnitten. „Wir wollen die Quote aber weiterhin senken“, sagt Trautmann.
„Erst einmal heiraten“
Die Quoten senken, die Geburtenzahlen steigern: So könnte es für Udo Trautmann auch in den kommenden Jahren weitergehen – „damit es sich auch wirtschaftlich rentiert“. Sollte Natalia Böhm nochmal schwanger werden, kann Trautmann auf die 26-Jährige zählen. „Jetzt wird aber erst einmal geheiratet“, sagt Natalia Böhm.