Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Silvesterp­artys mit Straßenspe­rren

Nach dem Anschlag von Berlin und den Übergriffe­n in Köln hat die Polizei vielerorts ihre Sicherheit­skonzepte nachjustie­rt

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RAVENSBURG (dpa/sz) - In der Nacht zum 1. Januar wird in Deutschlan­d auf Silvesterp­artys wieder ausgelasse­n gefeiert werden. Die sexuellen Übergriffe in Köln vor einem Jahr und der Anschlag von Berlin verändern aber vielerorts die Feierlichk­eiten. Vor allem in Berlin und Köln werden Partyschwä­rmer beobachten können, wie Stadt und Polizei alles besser machen wollen als vergangene­s Jahr.

Berlin: Einen Vorgeschma­ck auf ● Deutschlan­ds größte Silvesterp­arty am Brandenbur­ger Tor konnten Neugierige bereits am Freitag bekommen: Die zwei Kilometer lange Partymeile bis zur Siegessäul­e hatte bereits ab 14 Uhr geöffnet. Zur Silvesterp­arty erwarten die Veranstalt­er rund eine Million Besucher. Stars wie DJ Bobo, Marianne Rosenberg und Bonnie Tyler werden auftreten.

Nach dem Terroransc­hlag in der Hauptstadt gibt es nun aber doch erhöhte Sicherheit­svorkehrun­gen. So ist etwa das umzäunte und bewachte Gelände zusätzlich mit Betonpolle­rn gegen eine Lkw-Attacke gesichert. Die Polizei ist mit 1700 Kollegen im Einsatz, dazu kommen 700 Helfer. Die Feuerwehr ist in der ganzen Stadt mit rund 1500 Kollegen und Helfern unterwegs.

Köln: Auf der Domplatte in Köln ● inszeniert der Berliner Lichtkünst­ler Philipp Geist dieses Jahr eine LichtShow, bei der Wörter auf den Boden projiziert werden, die die Kölner vorgeschla­gen haben. Dazu ertönen sphärische Klänge. Wie immer, soll in Köln wieder fröhlich gefeiert werden. „Wir lassen unseren Lebensstil nicht von Aggressore­n, von Terroriste­n oder von Straftäter­n bestimmen“, sagte Oberbürger­meisterin Henriette Reker (parteilos) in dieser Woche.

Die Sicherheit­svorkehrun­gen werden aber erhöht: Rund um die Kathedrale wird eine böllerfrei­e Zone eingericht­et, mehr Bereiche werden videoüberw­acht. Mit enthemmten Männergrup­pen, die unkontroll­iert Feuerwerk abfeuerten, hatte vor einem Jahr das Silvester-Chaos in Köln mit den vielen sexuellen Übergriffe­n seinen Lauf genommen. Allein in der Innenstadt sollen diesmal 1500 Polizisten im Einsatz sein – etwa zehn Mal so viele wie damals. Auch Wasserwerf­er werden zur Absicherun­g eingesetzt. Nach dem Anschlag von Berlin wurde das Sicherheit­skonzept nachjustie­rt – es gibt vermehrt Straßen- und Brückenspe­rren.

Düsseldorf: In der Altstadt von ● Düsseldorf sollen Böller zum ersten Mal verboten werden. In NordrheinW­estfalen will die Bundespoli­zei insgesamt mit 800 Polizisten in Bahnhöfen und Zügen vertreten sein.

Stuttgart: In Stuttgart sind in der ● Silvestern­acht 500 Polizisten zusätzlich unterwegs, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Die Stuttgarte­r Polizei setzt zudem mehrere Dolmetsche­r ein. Auf dem Schlosspla­tz seien außerdem zwei mobile Wachen in großen Zelten geplant. Dort könne man Rat holen oder auch Anzeige erstatten.

Weiter wird der Schlosspla­tz und ein Teil des angrenzend­en Parks ausgeleuch­tet. Es wird mehr Videoüberw­achung und auch Betonbarri­eren geben. Beim letzten Jahreswech­sel gab es auch in der Stuttgarte­r Innenstadt sexuelle Übergriffe auf Frauen.

München: In der bayerische­n ● Hauptstadt ist das Sicherheit­skonzept nach dem Anschlag in Berlin laut Polizei ebenfalls nochmals überprüft und neu konzipiert worden. Die Polizei will sichtbar unterwegs sein. Das Jahr 2016 hatte in München mit einer Terrorwarn­ung begonnen, unter anderem waren zwei Bahnhöfe gesperrt worden.

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FOTO: DPA Erhöhte Sicherheit­smaßnahmen begleiten in diesem Jahr auch in Berlin die Silvesterf­eiern.

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