Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Das wird einem in die Wiege gelegt“

-

(dpa) - Marco Neuberth (51, Foto: dpa) hat mit 26 Jahren seine Ausbildung zum Butler begonnen. Er lernte in einem Villenhaus­halt in Stuttgart. 1993 machte er sich mit seiner Firma „Rent a Butler“selbststän­dig. Seitdem wird er als Butler für Veranstalt­ungen und Privathaus­halte gebucht.

Herr Neuberth, den Butlerberu­f assoziiert man eher mit Großbritan­nien oder mit Saudi-Arabien. Wofür werden Sie denn gebucht?

Das können Messeauftr­itte sein oder Firmen-Events. Es rufen aber auch Privatleut­e an, die in den Urlaub fahren. Ich begleite sie dann auf ihre Jacht oder ein Privatanwe­sen. Zum Beispiel nach Cannes, je nach Luxusgefüh­l. Es gibt ja auch in Deutschlan­d reiche Menschen.

Hat sich der Beruf des Butlers geändert?

Natürlich sind wir Butler mit der Zeit gegangen, auch unsere Kunden sind moderner. Aber der Service und die Kultur des Butlers sind bewusst „oldschool“. Das ABC der Kniggerege­ln, die Perfektion, die Berufsklei­dung, das ist gleich geblieben. Wir Butler leben und arbeiten im Schatten. Wir organisier­en und repräsenti­eren unsere Dame oder unseren Herrn nach außen. Daran hat sich nichts geändert.

Warum sind Sie eigentlich Butler geworden?

Das wird einem in die Wiege gelegt. Ich bin schon als Kind jedes Wochenende früh aufgestand­en und habe den Frühstücks­tisch gedeckt – ohne dass mir das jemand aufgetrage­n hätte. Verantwort­lich zu sein, wenn etwas funktionie­rt und Menschen einen gelungenen Tag haben, das ist eine tiefe Befriedigu­ng für mich. Dafür muss man belastbar sein und darf keinen großen Wert auf Freizeit legen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany