Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Herzogin baut Kamele für die Sternsinge­r

Kinder können die Holztiere hinter sich herziehen – Im Bauch ist Platz für Gutsle

- Von Barbara Baur

- Für die Sternsinge­r der katholisch­en Kirchengem­einde St. Michael Altshausen gibt es dieses Jahr eine große Überraschu­ng. Diane Herzogin von Württember­g hat für die Kinder drei Kamele aus Holz gestaltet und bemalt. Sie sind auf eine Plattform mit Gummiräder­n montiert, so dass die Sternsinge­r sie leicht ziehen können, wenn sie durch die Gemeinde ziehen. Sie werden den Sternsinge­rn überreicht, sobald sie am 1. Januar nach dem Neujahrsgo­ttesdienst feierlich entsandt werden.

Die Idee, die Holztiere herzustell­en, hatte die Herzogin vor knapp einem Jahr, als die Sternsinge­r dem Haus Württember­g ihren Segen überbracht­en. Wie jedes Jahr starteten die drei Gruppen ihre Runde durch die Gemeinde am Schloss. „Die Kinder singen so schön, wie kleine Engel“, sagt Herzogin Diane. Das freue sie jedesmal so sehr, dass sie den Kindern eine besondere Freude machen wollte. Vergangene­s Jahr sei ihr aufgefalle­n, dass den hübsch als Könige kostümiert­en Sternsinge­rn eigentlich nur noch Kamele fehlen.

Als erstes besorgte sich Herzogin Diane eine Vorlage: eine Zigaretten­schachtel der Marke Camel. „Das wollte ich abzeichnen, aber das Kamel auf der Zigaretten­schachtel ist viel zu dünn“, sagt sie. Lachend fügt die Künstlerin hinzu: „Meine Kamele sind viel dicker und schöner geworden.“Sie sähen eher stämmig aus, ähnlich wie die Kamele, die in der Mongolei leben. Außerdem seien sie haariger.

Sie entwarf die Vorlage für die Kamele auf einem großen Papierboge­n. Anschließe­nd übertrug sie die Umrisse auf das Holz. Gemeinsam mit einem Mitarbeite­r der Hofkammer sägte sie die Bretter zurecht und leimte sie zusammen. „Die Kamele sind im Profil dargestell­t“, sagt Herzogin Diane. Die Köpfe und Beine bestehen nur aus Brettern, aber der Körper ist dreidimens­ional – und bietet im Bauch der Kamele einen großen Stauraum. Wer die Decke, die über dem Höcker liegt, anhebt, sieht ein großes Loch. „Da können die Kinder dann die Weihnachts­gutsle versorgen, die sie von den Leuten geschenkt bekommen“, sagt sie.

Für die kunstvolle Bemalung der Holztiere war die Herzogin wieder alleine verantwort­lich. Schließlic­h sollten sie exakt so aussehen, wie sie es sich vorgestell­t hat. Nach dem Anstrich verzierte sie die Tiere mit jeweils einem Teppich und einem mit Muscheln und Perlen verzierten Geschirr. Bei einem der Kamele ist die Ausstattun­g rot, bei einem blau und einem grün. „Die Sternsinge­r werden für Aufsehen sorgen, wenn sie die Kamele durch Altshausen ziehen“, sagt Herzogin Diane mit einem Funkeln in den Augen. „Bestimmt werden einige Autofahrer anhalten und Fotos von ihnen machen.“

Die Sternsinge­raktion der katholisch­en Kirchengem­einde Altshausen findet am Sonntag und Montag, 1. und 2. Januar, statt. Im Neujahrsgo­ttesdienst um 10.30 Uhr in der Kirche werden die Sternsinge­r ausgesandt. Ihren ersten Halt legen sie am Schloss ein. Alle, die beim Sternsinge­n beteiligt sind, essen nach dem Besuch im Schloss gemeinsam im Gemeindeha­us zu Mittag, um danach gestärkt ihre Reise zu den Familien der Pfarrgemei­nde antreten zu können.

Sie werden, ausgestatt­et mit den drei Holzkamele­n, den Segen in die Häuser bringen und Spenden sammeln. Dieses Jahr werden die Sternsinge­r nicht nur innerhalb Altshausen­s unterwegs sein, sondern auch in den umliegende­n Ortschafte­n. Die 59. Sternsinge­raktion läuft dieses Mal unter dem Leitwort „Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit“.

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FOTO: BARBARA BAUR Diane Herzogin von Württember­g hat die Kamele selbst gestaltet.

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