Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wenn der Leo mit dem Oscar
ndlich hat es geklappt! Nach über 20 Jahren und insgesamt sechs Nominierungen konnte Leonardo DiCaprio in diesem Jahr tatsächlich (s)einen Oscar in Empfang nehmen. Zwar nicht unverdient, aber doch ausgerechnet für eine Rolle, in der er so gut wie gar nichts zu sagen hatte.
In Hollywood galt es schon als Treppenwitz, dass der Schauspieler für seine Darstellungen in „Gilbert Grape“, „The Aviator“und „Blood Diamond“sowie als Hauptdarsteller in und Produzent von „The Wolf of Wall Street“zwar für die begehrte Filmtrophäe nominiert worden war, sie aber nie gewann. Nun also hat ihn die Academy tatsächlich gewürdigt und damit einmal mehr bewiesen, wie sehr es ihr gefällt, wenn Schauspieler sich – vor allem körperlich – für ihre Rolle quälen. Denn für seine Rolle in „The Revenant“musste DiCaprio heftige Schneestürme überstehen, durch eisige Flüsse waten und rohe Bisonleber essen. Nebenbei musste er sich einen derart gewaltigen Bart wachsen lassen, dass es mit seinem Status als Teenie-Idol endgültig vorbei sein dürfte.
Dabei hätte DiCaprio den Oscar auch ohne all diese Strapazen für seine zwar nahezu wortlose, jedoch mimisch überragende Darbietung des Pelztierjägers Hugh Glass verdient gehabt. Aber eben auch schon für seine Vorstellung in „The Aviator“oder „The Wolf of Wall Street“. (iau)