Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Stelian Moculescu verlässt den VfB
Volleyball: Nach 19 Jahren und 27 Titeln zieht sich der 66-Jährige zurück
- Der 18. März ist für die Volleyballer des VfB Friedrichshafen ein denkwürdiger Termin gewesen. In einer Pressekonferenz gab der 66-jährige Trainer Stelian Moculescu zum Saisonende seinen Rücktritt bekannt. Vital Heynen ersetzte den Meistermacher, der mit dem VfB 27 Titel holte.
Den Höhepunkt seiner Arbeit als Trainer hatte Stelian Moculescu 2007. Der VfB holte das Triple: Pokal, Meisterschaft und Champions League. Auf einmal waren nicht nur seine Spieler gefragt. Das damalige italienische Spitzenteam Sisley Treviso bot Moculescu einen Zweijahresvertrag an, und dass er sich die Mannschaft selbst zusammenstellen könne. Moculescu lehnte ab, blieb beim VfB auch wegen seiner Frau Gaby, die damals gesundheitlich nicht auf der Höhe war. Die sportliche Bilanz von Moculescu ist beeindruckend. Allein mit dem VfB holte er 13-mal die Meisterschaft, 13-mal den DVV-Pokal und einmal die Champions League. Es gibt keinen erfolgreicheren Volleyballtrainer in Europa. Sein Co-Trainer Ulf Quell sagte über Moculescus Erfolgsgeheimnis: „Der Stelu (wie er genannt wurde) sieht eine Spielsituation und hat fünf Varianten. Ich sehe nur eine.“Moculescu hat viele deutsche Spieler gefördert, wie zum Beispiel Jochen Schöps, der der erste deutsche Volleyball-Millionär wurde. Seinen Abschied zum Saisonende begründete Moculescu damals mit seinem „Bauchgefühl“. Nach 19 Jahren war aber beim VfB auch ein Wechsel nötig, die Luft war raus. In seinem letzten Jahr holte er keine Titel. Schade.